Sie sind ur-alt, ur-wienerisch und ur-eigenartig, die „Sexsymbole“ dieses Landes. Die Venus von Willendorf, Josefine Mutzenbacher und die sogenannten „Sexkoffer“ erzählen nicht nur etwas über die erotischen Seiten der Österreicher:innen, sondern auch etwas über Perversionen und Prüderie, über Kultur und Politik. In dieser Folge der ORF-Kulturreihe „Ikonen Österreichs“ begibt sich Regisseurin Marlies Faulend unter anderem in die Wachau, an den Fundort der Venus von Willendorf. Der Film gibt überraschende Theorien zur ihrem Bestimmungszweck – etwa von dem Kabarettisten Leopold Toriser, der Archäologin des Naturhistorischen Museums in Wien Walpurga Antl-Weiser und der
Erotik-Expertin Ingrid Mack. Auch die Figur der Josefine Mutzenbacher steht einzigartig für Österreichs Geschichte. Sie „erblickt“ 1906 das Licht der Welt und beschäftigt bis heute Literaturwissenschafter:innen wie Clemens Ruthner. Weniger offenherzig, aber ebenso entblößend sind die sogenannten „Sexkoffer“, die Lehrmittel aus den 1980er Jahren, die das prüde Österreich mit Sexualunterricht schockierten. Für den Journalisten und Autor Martin Wassermair stehen die Sexkoffer für seine Jugend. Für ihren „Erfinder“ Frank Chisté für das Verklemmtsein der Österreicher:innen. Und für den Leiter des Verhütungsmuseums Christian Fiala für eine weitere Fehlleistung heimischer Sexualerziehung. (Text: ORF)