Feiner schottischer Whisky ist in den letzten Jahren immer mehr zum Kultobjekt geworden. Sicherlich liegt das am Geschmack des mal goldgelben, mal tiefbraunen Getränks – aber auch an den Bildern, die sich mit seinem Genuss verbinden: Die schottischen Highlands, die Fassmacher bei der Arbeit, die kupfern schimmernden Destillierkolben … eine lange Tradition, die sich gut vermarkten lässt. Schottischer Whisky, das ist auch das Wechselspiel von Individualität und Massenproduktion, in dem Whisky trotz aller Spannungen mit der schottischen Identität untrennbar verbunden bleibt. Der Film versucht, diesen Verbindungen nachzugehen und zeigt, wie schottischer Whisky hergestellt wird, was sein Geheimnis ausmacht. Wasser und Getreide, in Schottland vergoren und
destilliert und dann mindestens drei Jahre in Holzfässern gelagert – das ist Scotch, schottischer Whisky. Weltweit bekannt geworden ist vor allem der Blended Whisky, ein Verschnitt aus bis zu 50 sogenannten Malt Whiskys und einem leichten, relativ charakterlosen Grain Whisky. Die einen werden in althergebrachten ländlichen Malt-Destillerien hergestellt. Andere kommen aus Bioraffinerien im Dunstkreis schottischer Großstädte. Dagegen wurden die Single Malt Whiskys, Abfüllungen von Destillaten aus jeweils nur einer Destillerie, lange vernachlässigt. Die Malt-Destillerien konnten die längste Zeit nur als Rohmaterial-Lieferanten für Blended Whiskys überleben – erst in jüngerer Zeit dürfen sie ihren individuellen Charakter wieder zeigen. (Text: arte)