Daniel Schmitz hat gut verdient: Als Bezirksleiter eines Lebensmittel-Discounters war er Chef von acht Filialen. Das ist jetzt zweieinhalb Jahre her. Heute reicht sein Einkommen nicht mehr, um über die Runden zu kommen. Seine Frau muss dazu verdienen. Trotzdem sitzt er fröhlich inmitten eines Haufens recycelter Teesäcke, die zu Einkaufstüten vernäht wurden und freut sich: „Die sehen doch super aus“. Er sitzt da und hofft auf einen wachsenden Markt. Daniel Schmitz hat sich selbstständig gemacht mit fair gehandelter und ökologisch einwandfreier Mode,
kurzum mit Klamotten für ein gutes Gewissen. Dabei erinnern nur noch die Recycling-Tüten an das alte Jutesack-Image. „Niemand will in einem Kartoffelsack herumlaufen“, sagt Schmitz. „In erster Linie müssen die Dinge gefallen, sonst kauft sie ja keiner“. Ab 30 Euro gibt es ein T-Shirt aus Bio-Baumwolle, fair gehandelt. Seine Frau aber muss derweil dazuverdienen. Sie hat einen Job bei einem Textil-Discounter, der auch T-Shirts für 4,95 Euro das Stück anbietet. Reporter Marko Rösseler auf der Suche nach Konsum ohne Reue. (Text: WDR)