Bisher war das Leben von Melanie und Reinhard Holtmann klar geregelt. Ihre Schweine und Bullen hatten feste Preise, schlichte Ställe und niedrige Ansprüche. Aber seit 25 Wagyu-Rinder auf dem münsterischen Hof leben, ist alles anders. Die bis zu 8000 € wertvollen Tiere brauchen täglich frisches Stroh, bekommen Abfälle aus einer Biobrauerei in Münster zu fressen und entspannende Musik dabei zu hören. Und in den Genuss täglicher Massagen kommt allen voran Bernd der verschmuste Ochse. In Japan, da wo seine Vorfahren herkommen, dient all der
Aufwand dazu, das Fleisch so fett wie möglich zu machen. Je weißer die Marmorierung, desto höher der Preis. Ob das auch in Westfalen funktioniert, wollen Holtmanns gerade herausfinden. Bis jetzt verdienen sie mit den Luxuskühen und -Ochsen allerdings noch nichts. Zuviel Aufwand, zu hohe Kosten. Bernd soll es recht sein, nicht nur wegen der Massagen. Er und die anderen Japaner leben nämlich locker doppelt so lange wie deutsche Mastbullen. Reporter Stefan Quante hat sich NRWs erste Wagyu-Zucht näher angeschaut. (Text: WDR)