Mit 72 Jahren hat sich Ottmar Hitzfeld weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Doch als ausgewiesener Fussballexperte ist der ehemalige Schweizer Nationaltrainer weiterhin eine gefragte Person. Insgesamt 25 Titel schmücken sein Palmarès als Coach. Unter anderem gewann der Deutsche mit Dortmund und Bayern je einmal die prestigeträchtige Champions League. Genau dieser Wettbewerb wurde nun aber von 12 europäischen Topklubs mehr als nur infrage gestellt. In der Nacht auf Montag machten sie ihre weit fortgeschrittenen Pläne für eine sogenannte Super League publik, die die von der Uefa ausgerichtete Champions League ad absurdum geführt hätte. Nach einem Aufschrei in der internationalen
Fussballgemeinschaft, insbesondere der Fans, krebsen die Klubs allerdings bereits wieder zurück. Ist das ein Zeichen dafür, dass sich die selbsternannte Fussballelite doch nicht einfach über gewachsene Strukturen hinwegsetzen kann? Oder ist die Entwicklung in Richtung Gigantismus, Geldgier und Exklusivität ohnehin nicht mehr aufzuhalten? Richtig viel Geld hätte auch Ottmar Hitzfeld verdienen können, hätte er nach seinem Rücktritt als Nati-Trainer ein lukratives Angebot aus China angenommen. Wo positioniert sich Hitzfeld in der aktuellen Debatte? Was traut er der Mannschaft seines Nachfolgers Vladimir Petkovic an der anstehenden EM zu? Und wie bekommt ihm der Ruhestand? (Text: SRF)