Geschichte im Südwesten Folge 83: Tolle Aussichten – Türme im Südwesten
Folge 83
83. Tolle Aussichten – Türme im Südwesten
Folge 83
Das Wahrzeichen von Bad Wimpfen, der Blaue Turm, ist mehr als 800 Jahre alt und seit dem 14. Jahrhundert bewohnt. Heute lebt Deutschlands einzige Türmerin hier. Der Turm hat als Rückzugsort für den Verteidigungsfall seit der Stauferzeit vieles überstanden. Doch das Gemäuer bröckelt. Schon bei der Erbauung gab es Probleme. Experten für Denkmalschutz, historisches Mauerwerk und Restauratoren sind heute einer Lösung nahe, wie der drohende Zusammenbruch verhindert werden kann. In Rottweil wird der Thyssen-Turm gebaut. Mit einer Höhe von 250 Metern soll er als Teststrecke für moderne Hochgeschwindigkeitsaufzüge dienen. Außerdem wird er die höchste, öffentlich zugängliche Aussichtsplattform in Deutschland sein. Turmbauer kämpfen heute mit ähnlichen Problemen wie vor Jahrhunderten ihre Vorgänger. Die Statik muss Sicherheit bei Wind, Hitze und Unwetter gewährleisten. Architekten, Ingenieure und Statiker des Thyssen-Turms erläutern die heutigen
Lösungen. Türme entstanden häufig aus einer Notwendigkeit heraus. So dienten Wassertürme früher dazu, Wasser aus entfernten Gebieten zu speichern. Heute verwendet man dazu andere Techniken und es stellt sich die Frage, wie man die alten Wassertürme sinnvoll nutzen kann. Der Mannheimer Wasserturm, ebenfalls Wahrzeichen der Stadt, ist einer von 22 Wassertürmen im Umkreis. In Mannheim-Feudenheim ist der Turm bewohnt. Das Liebhaberobjekt eines Architekten ist heute das Zuhause von dessen Tochter und ihrer Familie. Der Luzenbergturm in Mannheim steht seit fast hundert Jahren mitten in einer Schule. Und im Wasserturm Seckenheim betreibt die Mannheimer Aufzugsfirma Lochbühler ein privates Museum mit historischen Aufzügen. Es ist das einzige in Deutschland. An dieser Stelle schließt sich der Kreis zum futuristischen Thyssen-Turm in Rottweil, in dem die Aufzugstechnik des kommenden Jahrhunderts erprobt wird und der 2017 in Betrieb gehen soll. (Text: SWR)