Geschichte im Südwesten Folge 14: Mit dem Schwung des Wassers – die Hofmühlen im Schwarzwald
Folge 14
14. Mit dem Schwung des Wassers – die Hofmühlen im Schwarzwald
Folge 14
In kaum einer Region gab es einmal so viele Mühlen wie im Schwarzwald. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts klapperten allein im Mittleren Schwarzwald viele hundert davon. Zu fast jedem der vielen Einzelhöfe gehörte eine eigene Mühle – eine sogenannte Hofmühle. In den abgeschiedenen, häufig unzugänglichen Lagen war es für die Bauernfamilien wichtig, sich selbst mit Mehl für die Brotproduktion versorgen zu können. Die Technik dieser Mühlen hat sich in 2.000 Jahren kaum verändert: Wasserräder treiben ein Räderwerk an, das die Mahlsteine bewegt und Getreide zu Schrot und Mehl verarbeitet. Im 20. Jahrhundert halfen diese Hofmühlen dabei, die bäuerliche Arbeit durch Maschinen und neue Techniken zu erleichtern: Das Wasserrad trieb nun über
Transmissionsriemen zusätzlich Schleifmaschinen, Dreschmaschinen und Sägen an. Mithilfe kleiner Generatoren brachten die Hofmühlen elektrisches Licht auf die Bauernhöfe. Mit den besseren Verkehrsanbindungen und der großräumigen Elektrifizierung verschwanden die Hofmühlen schließlich bis auf wenige Ausnahmen. Heute sind sie zum kulturellen Erbe geworden. Der Film begleitet Franz Armbruster, einen Schwarzwaldbauern und Mühlenrestaurator, bei seiner Arbeit auf traditionsreichen Schwarzwälder Hofgütern – in Oberprechtal, Hausach und Freiamt. Dort erinnern sich die Bauern noch lebhaft daran, wie die Mühlen früher zu ihrem Arbeitsalltag gehörten. Sie erzählen, warum sie um keinen Preis zulassen möchten, dass ihre Mühle zugrunde geht. (Text: SWR)