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  • Ausgerechnet während einer Serie von antisemitischem Terror wollen die Bundesliga-Profis von Borussia Mo¨nchengladbach im Februar 1970 zu einem Freundschaftsspiel mit der israelischen Nationalelf nach Tel Aviv fliegen – auf Initiative der Trainer Hennes Weisweiler und Eddy Schaffer. Der Film erinnert an das hoffnungsvolle Fußballspiel, bei dem die Männerfreundschaft der beiden Trainer einen einzigartigen Akt der Völkerverständigung ermöglichte. Die Zuschauer in Tel Aviv jubelten trotz fulminanter Niederlage der Israelis „Vivat Germania!“: „Hoch lebe Deutschland!“ – der Start für einen Stimmungswechsel auf diplomatischer Ebene. Private Super-8-Aufnahmen, das einzig existente Video-Dokument, zeigen diese unglaubliche Reise. Interviews etwa mit Günter Netzer, Hans-Jochen Vogel und Charlotte Knobloch lassen bundesdeutsche Geschichte und die Nachkriegs-Beziehungen zu Israel lebendig werden. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 17.02.2020 Das Erste
  • Der Potsdamer Platz ist einer der berühmtesten Plätze Berlins und blickt zurück auf eine wechselvolle Geschichte: Vom verkehrsreichsten Platz Europas in den „Goldenen“ Zwanziger Jahren wird er zum Niemandsland und Symbol der Teilung, nach der Wiedervereinigung zur größten innerstädtische Baustelle Europas. Der Film taucht ein in die ereignisreiche Geschichte des Ortes und lüftet seine Geheimnisse. Er ist einer der berühmtesten Plätze Berlins und für Touristen ein Magnet: Sie suchen hier einen Hauch von Manhattan in der deutschen Hauptstadt. Wenn sie genau hinschauen, finden sie die Spuren einer sehr wechselvollen Geschichte … Der Potsdamer Platz war einst das Aushängeschild Berlins als Weltstadt.
    Mondänität, Amüsierlust und Prostitution waren hier in den „Goldenen“ Zwanziger Jahren zu Hause. Der verkehrsreichste Platz Europas galt als Ausdruck der Moderne. Doch dann kam der Krieg, kam die Teilung. Die Mauer zerschnitt den Platz. Ein Niemandsland – eine tote Zone mitten in der Stadt. Unter der Oberfläche Geisterbahnhöfe und ein unterirdisches Labyrinth aus Tunneln, Bunkern und Schächten. Der Potsdamer Platz war ein Symbol für die Teilung Deutschlands.
    Nach der Wiedervereinigung wurde er wieder zum Ort der Superlative – die größte innerstädtische Baustelle Europas, der modernste Platz Deutschlands. Wohl kaum ein Platz Europas hat sein Gesicht mehrfach so radikal verändert. Der Film erzählt die geheimnisvollen Geschichten des Ortes. Was verbarg sich im Untergrund, in den unzähligen Tunneln und Geisterorten unterhalb von Mauer und Stacheldraht? Und wieso flüchteten knapp 200 Menschen hier über die Mauer in den Osten? Die Geschichte des Potsdamer Platz ist die Geschichte einer versunkenen, zerstörten Welt und gleichzeitig die vom Phönix aus der Asche. (Text: ARD)
    ursprünglich für den 02.08.2021 angekündigt
  • Das Berliner Olympiastadion ist ein unzerstört in unsere Gegenwart ragendes Relikt aus Hitlers untergegangenem Reich. Ein Ort der Massen bis heute – Austragungsort des DFB-Pokalfinales und Heimstätte des Bundesligavereins Hertha BSC, Leichtathletiktempel und Rock-Arena. In Erinnerung geblieben ist es vor allem als Schauplatz der Olympischen Sommerspiele 1936, der gewaltigen Propagandaschau des nationalsozialistischen Deutschlands. Zwei S-Bahn- und eine U-Bahn-Station sorgten schon bei der Eröffnung für die reibungslose An- und Abfahrt der Besuchermassen. Ein geheimer Tunnel, angelegt in den 1930er Jahren, führt noch heute aus dem Stadion heraus – im Falle eines Terroranschlages würden Politiker und VIPs über diesen Tunnel das Stadion verlassen.Während das Stadionoval im Zweiten Weltkrieg den alliierten Bombern beim Anflug als Orientierungspunkt diente, wurden nur ein paar Meter weiter, im ‚Haus des Deutschen Sports‘, die eigenen Verwundeten versorgt.
    Bisher nie gezeigte Aufnahmen dokumentieren die makabren Rehabilitierungsversuche: Unbeholfen, gezeichnet von ihren Verwundungen, üben Kriegsversehrte auf dem Rasen vor dem Gebäude wieder den Handgranatenwurf.Nach 1945 nahm die britische Besatzungsmacht einen Großteil des Geländes in Besitz.
    Viele Gebäude verschwanden hinter Stacheldraht und Bretterzäunen. Das ehemalige Olympiagelände wurde eine für Deutsche verbotene Stadt. Von hier aus koordinierte die britische Militärregierung ihre Spionagetätigkeit in der DDR. Zusammen mit einem Angehörigen der britischen Eliteeinheit wird dieser geheimnisvolle Ort erkundet. Erstmals zeigen Fotos das Innere des britischen ‚Operational Headquarter‘.Der Filmemacher Jan N. Lorenzen erzählt – mit unbekanntem Archivmaterial und spektakulären Luftaufnahmen – von den Geheimnissen eines öffentlichen Ortes. Das Berliner Olympiastadion ist kein unschuldiges Bauwerk, sondern ein Ort mit viel Vergangenheit. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 01.08.2016 Das Erste
  • Die Justizvollzugsanstalt Moabit ist Teil eines riesigen Komplexes der Strafjustiz und von verstörender Präsenz in Berlins City. Obwohl im Zentrum der Hauptstadt, bleibt die JVA Moabit für Außenstehende verborgen und geheimnisvoll. Die Dokumentation erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven den Alltag und die Geschichte dieses Mikrokosmos, der deutsche Geschichte und Gegenwart komprimiert. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 03.11.2017 tagesschau24
  • Das 1907 in Berlin eröffnete KaDeWe ist bis heute Deutschlands berühmtestes Kaufhaus. Wer Luxus sucht, wird hier fündig. Doch das Kaufhaus des Westens ist mehr als nur ein riesiger Einkaufstempel. Es ist zugleich ein Ort mit einer einzigartigen Geschichte. Gestützt auf bislang kaum gezeigte historische Filmdokumente erzählt diese Dokumentation die wechselvolle Historie des KaDeWe vom Kaiserreich über die Weimarer Republik, die NS-Zeit und den Kalten Krieg bis in die Gegenwart. Und sie gibt zugleich einen Ausblick in die Zukunft des Hauses, das sich in den nächsten Jahren mit einem architektonisch kühnen Umbauprogramm den Herausforderungen des digitalen Zeitalters stellen will. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 11.09.2017 Das Erste
  • Geheimnisse, Wunder und Legenden – kaum ein Bauwerk in Deutschland kann es in dieser Hinsicht mit dem Aachener Dom aufnehmen. Im Jahre 803 wurde die Kathedrale fertiggestellt, entworfen von Karl dem Großen, der schon zu Lebzeiten Legende war. Seit zwölf Jahrhunderten ist der Dom ein Magnet für Gläubige wie für Kunstliebhaber – seit dem Mittelalter Wallfahrtskirche, 600 Jahre lang der Krönungsort römisch-deutscher Könige und eines der ersten zwölf Baudenkmäler weltweit, die als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt wurden.
    Die Strahlkraft der Kirche war bei ihrer Fertigstellung so überragend, dass Reisende rühmten, sie sei schon von den Alpen aus zu sehen. Tatsächlich war der Dom für Jahrhunderte der höchste Kirchenbau nördlich der Alpen – ausgestattet mit kostbarsten Säulen, Mosaiken und Reliquien. Der Dom galt als ein „Bau-Wunder“ und „Wunder-Bau“. Er erschien den Zeitgenossen so erstaunlich, dass es bald hieß, der Teufel selbst habe beim Bau geholfen – und sei um seinen Lohn betrogen worden.
    Wie um das abergläubische Geraune zu bestätigen, erschütterte ein Erdbeben kurz vor der Fertigstellung den Bau und zog einen Riss vom Dach bis in die Fundamente – eine Wunde, die den heutigen Dombaumeister ganz aktuell umtreibt. Dieser Riss zielt mitten in das eigentliche Geheimnis des Kirchenbaus: Wie konnte er die vielfältigen Erschütterungen in seiner 1.200-jährigen Geschichte überstehen? Die Dokumentation von Rüdiger Heimlich und Luzia Schmid gibt überraschende Einblicke in die Konstruktionsweise des Doms.
    Die antiken Maße, mit denen Baumeister Odo von Metz einst die Kirche konstruierte, die Zahlenmagie und Symmetrie, die hinter den Proportionen des Bauwerks stecken, konnten erst in jüngster Zeit mit modernsten Mitteln entschlüsselt werden. Sie belegen, dass Karl der Große mit seinem Gotteshaus nichts weniger errichten wollte als ein Abbild des Himmlischen Jerusalems. Der Film zeigt, welch erstaunliche Schätze zu unterschiedlichen Zeiten nach Aachen gekommen sind, wie sie in Krisen- und Kriegszeiten in Sicherheit gebracht wurden und welch unglaubliche Odyssee der Domschatz am Ende des Zweiten Weltkriegs überstehen musste.
    Der Film unternimmt eine Entdeckungsreise hinter die Kulissen, an sonst unzugängliche Orte und zu unbekannten Aspekten der Domgeschichte – mit Menschen, die die Geheimnisse des Doms kennen und hüten. Sie erzählen von den Momenten, in denen der Aachener Dom in Gefahr war und in denen er gerade durch die Einfallskraft und den leidenschaftlichen Einsatz der Aachener bewahrt wurde. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 22.02.2016 Das Erste
  • Im Juni 1948 rückt der Flughafen Tempelhof in den Fokus der Weltgeschichte – beinahe ein Jahr lang versorgten Amerikaner, Briten und Franzosen zweieinhalb Millionen West-Berliner aus der Luft. Rosinenbomber landeten hier im Minutentakt. Eine beispiellose Leistung gegen die Blockade der Sowjetunion. Sie begründete den Mythos Tempelhof. Doch der Flughafen war immer mehr als nur der Flugplatz der Hauptstadt. 1923 eröffnet, planten die Nazis, ihn zum Regierungsflughafen eines germanischen Weltreichs zu machen. Entstanden ist das seinerzeit größte Gebäude der Welt – ein monumentaler Bau. Schon damals waren weite Teile der Anlage der Öffentlichkeit verborgen und umgeben von Gerüchten über Tunnel und unzählige Tiefgeschosse.
    Im Krieg war Tempelhof Flugzeugfabrik und Ort von Zwangsarbeit. Als die Herrschaft der Nationalsozialisten endete, wurde das Areal mitten in Berlin Stützpunkt der US-Besatzungsmacht. Die neuen Herren waren lange damit beschäftigt, den Geheimnissen des labyrinthischen Gebäudes nachzuspüren. Auch nach dem Ende der Luftbrücke war der Flughafen eng mit der deutsch-deutschen Geschichte verbunden: Als die Amerikaner 1951 einen Teil des Areals für den zivilen Luftverkehr freigaben, war der Zentralflughafen Tempelhof die einzige von der DDR nicht kontrollierte Verbindung zum Bundesgebiet.
    Für DDR-Flüchtlinge das Tor in die Freiheit. Für Prominente und Politiker wird der Zentralflughafen Tempelhof das Tor nach Berlin: ein Hauch von Glamour umweht ihn, bis er in den 70er Jahren durch Tegel ersetzt wird. Der Film erzählt aus dem Leben eines monumentalen Ortes und begibt sich in das sonst unzugängliche mehrgeschossige Reich unter der Erde. Mit noch nie gezeigtem Archivmaterial sowie neugedrehten dokumentarischen Aufnahmen wird der Flughafen „lebendig“. Die Interviewpartner erzählen von der wechselvollen Geschichte dieses Geländes. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 04.06.2018 Das Erste
  • 1983. In Jena startet eine streng geheime Entführung, die generalstabsmäßig geplante „Aktion Gegenschlag“. Abgesegnet von MfS-Minister Erich Mielke persönlich: Es geht um die Abschiebung des heutigen Chefs der Stasi-Unterlagenbehörde, Roland Jahn – damals aktiv in der Jenaer oppositionellen Friedensbewegung. Roland Jahn wird in ein Auto der Stasi gezwungen und entführt. Es geht gen Süden, Richtung Thüringer Wald. Das Auto gelangt ohne Kontrolle in das streng abgeschirmte Sperrgebiet vor der Grenze zu Westdeutschland.
    Das Ziel der ungewöhnlichen Fahrt ist der Grenzbahnhof Probstzella. Probstzella – Ein Ort der Handlungsreisenden, der Eisenbahngeschichte, der politischen Geschichte Deutschlands. 300 km sind es nach Berlin, 300 nach München. 1885 wird das letzte Teilstück der Verbindung geschlossen. Der Ort blüht auf. Unternehmen siedeln sich an, es wird gebaut und viele Menschen finden Arbeit bei der Eisenbahn. Die Folgen des Zweiten Weltkrieges aber ändern für Probstzella alles. Der Ort liegt jetzt direkt an der Grenze zwischen DDR und Bundesrepublik, an der Nahtstelle zweier Weltsysteme.
    Mit zunehmender Abschottung der DDR wird er, in den Augen der Staatsmacht, zu einem geradezu hochgefährlichen Ort – mit einem Gleis durch den Eisernen Vorhang. Probstzella wird nun über Jahrzehnte zum Hochsicherheitstrakt ausgebaut. Ein Ort des Ost-West-Verkehrs – Fluchtversuche, Spionage, Schmuggel, Exportartikel – und in der Mitte der Grenzbahnhof. Der Film erzählt vom Leben an einem Ort, der unverschuldet in die Fronten des Kalten Krieges geraten ist.
    Dorfarzt Dr. Arthur Petzold, zieht 1966 nach Probstzella, sein Vorgänger musste wegen politischer Unzuverlässigkeit gehen. Er erlebt den Alltag eines Ortes, der zur Hälfte aus „Uniformierten“ besteht. Immer wieder wird Dr. Petzold in das Abfertigungsgebäude gerufen, in dem Reisende vor Aufregung und Angst kollabieren. 1981 wird er selbst aus dem Sperrgebiet geworfen. Er erlebt also nicht mehr, wie sein Neffe, der Jenaer Ex-Student Roland Jahn 1983 über den Grenzbahnhof Probstzella in den Westen abgeschoben wird.
    Hinter der Grenze in Franken, im Westen, wird Roland Jahn freigelassen. Als Staatenloser landet er, wie so viele andere Ex-DDR-Bürger bei den „Blauen Engeln“ in der Bahnhofsmission Ludwigstadt, dem ersten Bahnhof auf bundesdeutschem Gebiet. Die ehrenamtlichen Betreuerinnen hier kümmern sich seit Mitte der 1950ziger Jahre um Reisende aus der DDR. Sie reichen Tee in die Eisenbahnabteile, verteilen Essen und betreuen auch die, die geflüchtet sind. 2016 ist die neue Schnellzugverbindung Berlin-München eröffnet worden. Nun ist Probstzella endgültig Geschichte. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 10.07.2017 Das Erste
  • Dritthöchste Kirche der Welt, beliebtestes Bauwerk Deutschlands, machtvolle Kulisse für Könige, Popstars und Demonstranten – das alles ist der Kölner Dom. Der Dom ist weit mehr als nur ein katholisches Gotteshaus. Er ist im Laufe seiner Geschichte auch immer wieder vereinnahmt worden: politisch, kommerziell, gesellschaftlich. Wie der verletzliche Riese trotzdem seine Würde bewahrt, davon erzählt die Dokumentation „Geheimnisvolle Orte – Der Kölner Dom“. Außergewöhnliche Luftaufnahmen und eine Reise unter den Dom geben einen exklusiven Blick auf das UNESCO-Weltkulturerbe.
    Seine Schätze haben die Stadt erst groß gemacht und bis heute ist der Dom ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: 20.000 Menschen besuchen ihn am Tag, er wird im Karneval besungen, Produkte vom Flaschenöffner bis zur Plätzchenform werden mit seiner Silhouette beworben. Ein so machtvolles und unverkennbares Symbol wird auch als Garant für Schlagzeilen genutzt: Umweltaktivisten ketten sich am Turmgerüst fest, eine feministische Aktivistin zieht sich im Weihnachtsgottesdienst aus, Skater und Artisten nutzen die Domplatte für ihre Auftritte.
    Der Dom ist Kulisse für Staatsoberhäupter und Weltstars, er ist Party- und Eventzone und gerät dabei immer wieder auch in Gefahr: am augenfälligsten in der Silvesternacht 2015, aber auch ganz alltäglich durch Rowdies, Wildpinkler und Witterungsschäden. Rund 20.000 Euro verschlingt allein der Erhalt jeden Tag. Auch Einbrüche hat es immer wieder gegeben – am spektakulärsten war der Domschatzraub 1975, von dem im Film die ehemalige Kölner Staatsanwältin Maria-Therese Mösch berichtet. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 17.07.2017 Das Erste
  • Der Kurfürstendamm ist eine der bekanntesten Straßen Deutschlands. Für jeden Berlin-Besucher ein Muss. Doch kaum jemand kennt die wechselvolle Geschichte des großen deutschen Boulevards. Jedes Haus hier hat seine Geschichte. Der Film erzählt die spannendsten davon: zum Beispiel über die 20er Jahre, als Nacktbars in Privathäusern in dichter Folge öffneten und schlossen, über das Café Reimann, in dem die Nazis 1931 randalierten und dessen Besitzer später einer kaum bekannten Widerstandsgruppe angehörte, über das „Maison de France“, auf das im August 1983 ein Terroranschlag verübt wurde, bei dem die Stasi ihre Finger im Spiel hatte. Der Film begibt sich auf Spurensuche, zeigt Aufstieg und Verfall, Glitzerwelt und Schattenseiten des berühmt-berüchtigten Boulevards. Interviewpartner erzählen von Kriminalfällen, dem Attentat auf Rudi Dutschke und dem Kurfürstendamm als Sehnsuchtsort. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 08.04.2019 Das Erste
  • Im Herzen Moskaus, auf dem Roten Platz, wurden über Jahrhunderte Macht und Widerstand, Glanz und Leid öffentlich inszeniert. Hier wurde friedlich Handel betrieben, Blut vergossen, militärisch gedroht und gnadenlos gerichtet. Mit dem Sieg der Oktoberrevolution wird Moskau zur Hauptstadt Sowjetrusslands. Die Regierung zieht in den Kreml und der Rote Platz wird zum Schauplatz der Macht. Lenin spricht hier zu den Arbeitern, Militärparaden künden von militärischer Stärke. Als Lenin stirbt, lässt dessen Nachfolger Stalin ein Mausoleum erbauen. Der Film erzählt auch davon, wie die Formel für die Konservierung des Leichnams Lenins entwickelt wurde.
    Stalins Architekt Alexei Schtschussew baute auf Befehl am Roten Platz das erste Luxushotel der Sowjetmacht – das Hotel „Moskwa“. Im Zweiten Weltkrieg standen auf dem Dach Geschütze, während der Generalstab im Hotel residierte. Erst gesprengt, dann wieder aufgebaut gehört es heute zu einem der exklusivsten Hotels mit einem spektakulären Blick auf den Roten Platz. Unter dem Pflaster wurde eine geheimnisvolle Unterwelt errichtet, ein ganzes System aus Bunkern, Schächten, Fluchttunneln. Wie Stalin vom Kreml aus in den Bunker 42 gelangen sollte, erzählt neben einem ehemaligen KGB-Offizier auch ein sogenannter Digger, eine Art Hobbygeologe. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 16.07.2018 Das Erste
  • Nirgendwo sonst sind Religion, Geschichte und Gegenwart so dramatisch miteinander verflochten wie hier: Der Tempelberg in Jerusalem, mythischer Ort der Menschheitsgeschichte, heiliger Ort für Juden, Christen und Muslime. Geliebt und umkämpft, Brennpunkt des Nahost-Konflikts. Der Tempelberg ist der wichtigste Ort des Judentums und zugleich der drittheiligste Ort für Muslime. Erbittert wird darum gestritten, wer welche Ansprüche auf diesen Ort hat. Archäologen könnten zumindest helfen, religiöse Legende von verbürgter Geschichte, historischen Fakten trennen. Sie fürchten, dass Israel aus der biblischen jüdischen Vergangenheit des Ortes politische, religiöse und territoriale Ansprüche für die Gegenwart und die Zukunft ableitet.
    So wird jeder Stein, jeder Zugang bewacht und kontrolliert. Das Gelände umfasst nur 14 ha, aber er ist zugleich der größte unbekannte antike Ort des Landes, meint der israelische Archäologe Ronny Reich. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen die Al-Aqsa-Moschee und die Klagemauer, Reste jüdischer Tempel unter Schichten muslimischer Bebauung. Simone Jung fragt alle Seiten: den Großmufti von Jerusalem und den streng gläubigen orthodoxen Juden Jehuda Glick, den israelischen Archäologen Gaby Barkai und den palästinensischen Nazmi Jubeh.
    Sie besucht mit ihnen die heiligsten Stätten der Juden und der Muslime. Religiöse, politische und historische Deutungen prallen aufeinander. Klar wird: der Berg ist nicht nur ein historisches und archäologisches Rätsel. Er ist immer wieder ein aktueller, politischer Stein des Anstoßes. Aber kommt es wirklich darauf an, wer zuerst da war? Mit dem Blick auf die Geheimnisse des Tempelbergs stellt der Film eine grundlegende historische Frage von höchster aktueller Brisanz – nicht nur für den Nahostkonflikt: Gibt es ein Verfallsdatum für Geschichte? Eine ganz eigene Antwort gibt im Film der israelische jüdische Tourguide Eran Tzidkijahu, der den Islam studierte, weil er ihn besser verstehen wollte: „Für die einen ist es immer nur der Tempelberg, für die anderen immer nur Al Aqsa.
    Gibt es etwas dazwischen?“ So fragt er sich heute und hat das Gefühl, auf einer noch lang andauernden Reise der Erkenntnis zu sein. Der Autorin gelingt eine optisch opulente und dennoch analytische Annäherung an einen geheimnisvollen Ort, der die ganze Welt in Atem hält. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 09.07.2018 Das Erste
  • Als die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gebaut wurde, sollte sie ein Nationaldenkmal sein und ein Tempel der Hohenzollernkaiser. Sie war schon immer mehr Denkmal als Kirche. Nur knapp 50 Jahre überstand sie unbeschädigt. Sie wurde Zeugin nationaler Selbstüberschätzung und der totalen Niederlage. Die Ruine der zerbombten Kirche wurde zum Antikriegs-Symbol, mit dem neu hinzugebauten Gebäudeensemble war sie das Aushängeschild des Schaufensters West-Berlin. Zu einem wirklichen nationalen Denkmal wurde sie dann auf ganz eigene Art. Zu einem einzigartigen Wahrzeichen. Als modernistische Stadtplaner das Trümmerfeld West-Berlin schleifen wollten und eine neue Stadt planten, waren es plötzlich die einfachen Berliner – bislang hatten sie der Kirche nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt – die ihnen in den Arm fielen.
    Nun, da sie Ruine war, kämpften sie plötzlich für sie. Die Ruine sollte bleiben: Symbol der „Stunde Null“, Mahnmal des Hochmuts und des tiefen Falls, Denkmal der Trümmerfrauen und derer, die unter den Trümmern lagen, eine Erinnerung an alles, was man durchgemacht. Die Stadtgestalter mussten sich fügen. Heute glaubt jeder sie zu kennen.
    Wer in Berlin war, hat sie gesehen. Sie ist eine der Attraktionen der Stadt, doch weiß keiner so recht, was es auf sich hat mit dem „Hohlen Zahn“, wie der Berliner ihre Kirche nennen. Heute steht die Ruine fester, als die Kirche je stand. Längst ist vergessen, an welchen Wilhelm sie erinnern sollte. Sie ist ein Mahnmal gegen den Krieg geworden, ein steinernes „Nie wieder!“. Seit dem Dezember 2016 ist der Platz um die Gedächtniskirche trauriger geworden. Er wurde zu einem anderen Ort. Das Mahnmal hat einen Sinn hinzugewonnen – nein, es hat ihn schon seit 1945 – und er heißt: Versöhnung. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 27.11.2017 Das Erste
  • Die Bernauer Straße – hier verlief nach dem Kriegsende 1945 die Sektorengrenze zwischen dem sowjetischen und dem französischen Sektor. Nicht mitten auf der Straße war die Grenzlinie, sie ging entlang der Häuserfassaden, die im Osten standen. Schicksalhaft für die Straße und ihre Bewohner, denn alle Häuser auf der DDR-Seite gehörten mit dem Mauerbau zum Grenzgebiet. Wenige Tage nach dem 13. August wurden die Haustüren verschlossen, bald darauf die Fenster vermauert.
    Die Menschen, die hier ihr zu Hause hatten, mussten ihre Wohnungen verlassen, wurden zwangsgeräumt. In der Bernauer Straße waren die ersten Todesopfer der Mauer zu beklagen. Gräber eines Friedhofs, die dem Ausbau des Grenzstreifens im Wege waren, wurden umgebettet. Die Häuserfassaden dienten erst als vorderste Sperrmauer des Todesstreifens, bis sie ganz abgerissen wurden. Freies Sicht- und Schussfeld sollte geschaffen werden. Die ganze Seite einer Straße ein Niemandsland. Häuser- und menschenlos. Die Bilder von flüchtenden Grenzpolizisten, von den Fenstersprüngen, von den Tunnelfluchten oder der gesprengten Versöhnungskirche machten die Straße in der ganzen Welt bekannt.
    Heute ist ein großer Teil des ehemaligen Todesstreifens eingebunden in das Gedenkstättenareal Berliner Mauer. Weit über eine Million Besucher aus aller Welt kommen jedes Jahr zur Bernauer Straße. Eine Landschaft der Erinnerung, ein Pompeij der jüngsten Zeitgeschichte.
    Die Bernauer Straße – eine filmische Archäologie und Rekonstruktion. Exklusives Archivmaterial, ergreifende Geschichten von Zeitzeugen, von Flüchtlingen, Tunnelbauern und Anwohnern. Eine historische Spurensuche auf, mit und nach einem geheimnisvollen Ort, an dem sich die Geschichte der Berliner Mauer bis ins Heute fokussiert wie nirgends sonst. Exemplarisch, dramatisch, beispiellos. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 21.10.2019 Das Erste
  • Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg: 1,4 Millionen Soldaten sind gefallen, weite Teile Nordfrankreichs verwüstet. Um das Land vor einem erneuten Angriffskrieg zu schützen, setzen Politiker und Militärs auf eine stark befestigte Verteidigungslinie. Durchgesetzt wird das Projekt vom Kriegsminister André Maginot, der zum Namensgeber der Linie wird. So entsteht die Maginot-Linie mit Tausenden unterirdischer Artilleriewerke, Kasematten und Unterständen, die sich mehr als 700 Kilometer entlang der französischen Grenze von Belgien bis zum Mittelmeer erstrecken.
    Der Bau verschlingt umgerechnet zwei bis drei Milliarden Euro, mehr als 20.000 Bauarbeiter sind im Einsatz. Die Maginot-Linie ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst mit damals modernster Technik und wird als uneinnehmbar gefeiert. Mit Hilfe von Archivmaterial und spektakulären Drohnenaufnahmen sowie Zeitzeugen, Historiker:innen und Enthusiasten vor Ort, die sich für den Erhalt der Maginot-Linie engagieren, zeichnet die Dokumentation das Bild eines ebenso faszinierenden wie umstrittenen Bauwerks. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 19.09.2022 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Sa. 17.09.2022 ARD Mediathek
  • Als die „Neue Synagoge“ 1866 eingeweiht wurde, kam selbst der preußische Ministerpräsident und spätere Reichskanzler Bismarck und war beeindruckt vom Bau mit der goldenen Kuppel. Diese Synagoge erinnerte – ganz bewusst – an die spanische Alhambra. Ein Wunder der Baukunst und – der Politik. Die „Neue Synagoge“ war ein sichtbares Zeichen der Toleranz und Akzeptanz gegenüber Juden und gleichzeitig eine Provokation für Antisemiten: Sie war ein Symbol für das Selbstbewusstsein der jüdischen Gemeinschaft. Die Hoffnung, in der deutschen Gesellschaft angekommen zu sein, trug über sechs Jahrzehnte und zerbrach endgültig in der Pogromnacht vor 80 Jahren – am 9. November 1938. Ein preußischer Polizeibeamter rettete die „Neue Synagoge“ damals vor dem Feuer.
    Doch 1943 wurden große Teile des Gebäudes in einer Bombennacht zerstört. Erst in den 1990er Jahren wurde die Synagoge als „Centrum Judaicum“ mit restaurierter Fassade und neugebauter Kuppel wieder aufgebaut, doch ohne ihr Herzstück – die große Hauptsynagoge. Hinter den verglasten, konservierten Ruinenteilen verbergen sich noch immer rätselhafte, geheimnisvolle, auch unbekannte Geschichten, über die unter anderem der langjährige Direktor des Centrum Judaicum, Hermann Simon, und Ruth Winkelmann, ehemalige Schülerin der nahegelegenen Mädchenschule, berichten.
    Der Film erzählt von einer bis heute in vielen Teilen verschwundenen Kunstsammlung, von entdeckten Inschriften von NS-Gefangenen, von einer heimlichen Bar Mizwa unter den Augen der Nazis und von der Chuzpe ostdeutscher Juden und weitsichtiger SED-Genossen, die den vollständigen Abriss der Synagoge verhinderten. Die Schönheit dieses faszinierenden Baus ist heute nur noch zu erahnen und wird – exklusiv für diesen Film – durch einzigartige Animationen und Fotos wieder erlebbar. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 05.11.2018 Das Erste
  • Der Grenzbahnhof Probstzella (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 15.07.2017 tagesschau24
  • Helgoland, 18. April 1947. Die Vorbereitungen für eine der größten nichtnuklearen Sprengungen in der Menschheitsgeschichte sind abgeschlossen. Nach 13:00 Uhr soll nichts mehr an die jahrzehntelangen Bestrebungen erinnern, Helgoland in eine waffenstarrende Hochseefestung zu wandeln. Sämtliche Überreste der militärischen Aufrüstung vergangener Jahrzehnte sollen, so der Plan der britischen Besatzer, mit über 6.000 Tonnen Sprengstoff in die Luft gesprengt werden. Anlässlich des 70. Jahrestags der „Operation Big Bang“ blickt Hubertus Meyer-Burckhardt im Doku-Drama „Heimat Helgoland“ auf ein bewegtes Stück deutscher Geschichte zurück.
    Wie konnte es dazu kommen, dass ein gerade einmal ein Quadratkilometer großer Fels in der Weite der Nordsee zum Spielball der Weltmächte wurde? Welchen Einfluss hatte die schleichende Waffenaufrüstung Helgolands auf die Bewohner der Insel, die sich im Laufe der Jahre mit immer neuen Machthabern und politischen Marschrouten arrangieren mussten? Anhand der Erinnerungen von Zeitzeugen und der Lebensgeschichten mehrerer Helgoländer Persönlichkeiten blickt „Heimat Helgoland“ auf die Schicksalstage einer Inselgemeinschaft zurück und führt eindrücklich die Konsequenzen machtpolitischer Entscheidungen für das Individuum vor Augen.
    Wo eben noch Zukunftspläne geschmiedet werden, steht in der nächsten Sekunde kein Stein mehr auf dem anderen, sind Menschen auf der Flucht, begeben sich Väter auf Himmelfahrtskommandos, schwinden Hoffnungen und Gewissheiten und müssen sich brüchig gewordene familiäre Bande neu sortieren und zu einer Einheit wiederfinden.
    Neben den Spielsequenzen mit bekannten Schauspielern kommen Insulaner, Experten und Zeitzeugen in Interviews und Gesprächen zu Wort. Unter anderem die Biografin Astrid Friederichs, gebürtige Helgoländerin, der Hotelbesitzer Detlev Rickmers und seine Tochter Helena Rickmers sowie Jörg Andres, Leiter des Museums Helgoland. Sie alle sind eindrucksvoll beteiligt, einen Abschnitt der Nordseegeschichte filmisch aufzuarbeiten.
    „Heimat Helgoland“ erzählt aber auch von der Hoffnung auf Neuanfang und der generationsübergreifenden Wertschätzung für eine Insel von einzigartiger Schönheit. Im Sommer 1946 wartet der kriegsgebeutelte, von Albträumen geplagte Helgoländer Fotograf Franz Schensky (Michael Mendl) darauf, auf seine Heimatinsel zurückkehren zu dürfen, die nach einem britischen Großangriff evakuiert wurde. Das Leben im Schleswiger Exil, gemeinsam unter einem Dach mit der ältesten Tochter Margarethe (Christina Große) und dem Rest der Familie, ist von Spannungen und Existenzängsten geprägt.
    Als Schensky im Juni 1946 von der „Operation Big Bang“ erfährt und er die komplette Vernichtung Helgolands befürchtet, verschärfen sich die Konflikte, die ihren Grund nicht zuletzt auch in einer lange zurückliegenden „ehelichen Weichenstellung“ des Fotografen haben. Mit der Ankündigung des „Big Bang“ sehen sich auch Anna und Hans Carl Rickmers (Felicia Spielberger, Peter Sikorski) in ihrer Existenz bedroht.
    Und das bereits zum wiederholten Male. Nach dem Ersten Weltkrieg machte das Ehepaar das Hotel Empress of India zu Helgolands bester Adresse, sieht sich jedoch nach der Machtübernahme der NSDAP mit neuen Repressalien und Schikanen konfrontiert. Besonders Ortsgruppenleiter Dr. Karl Meunier (Christoph Jacobi) ist die internationale und weltoffene Ausrichtung des Hotels ein Dorn im Auge. Helgoland vor der endgültigen Vernichtung zu bewahren, dieses Ziel haben sich in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges auch mehrere mutige Männer gesetzt.
    Zwei Jahre vor dem „Big Bang“ 1947 sieht eine Widerstandsgruppe um den Helgoländer Gastronom Erich Friedrichs (Harald Burmeister) und den aus Süddeutschland kommenden Dachdecker Georg Braun (Thomas Ziesch) nur einen Weg, die Insel zu retten: Unter Einsatz ihres Lebens nehmen sie Kontakt zu den Engländern auf, um eine kampflose Übergabe der Insel zu verhandeln. Eine mit dem Mut der Verzweiflung geplante Aktion, die am Morgen des 18. April 1945 ihr tragisches Ende findet. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 13.11.2017 Das Erste
  • Februar 1945. Die letzten Wochen im Leben des Adolf Hitler. Der „Führer“ hat sich in die Bunker und Keller der Neuen Reichskanzlei verkrochen. Momentaufnahmen: Hitler versonnen, abwesend, träumerisch. Der Diktator beim Betrachten des neuen Modells für die Umgestaltung seiner auserkorenen Patenstadt, seines Sehnsuchtsortes. Entlang der Donau sollte eine politische Kulisse errichtet werden, mit einem riesigen Gau-Forum als Zentrum. Auch ein Prachtboulevard für den „idealsten Bummel der Welt“, wie Hitler es formulierte, sollte entstehen. Ein Aushängeschild der „arischen“ Kultur und des neuen „tausendjährigen Reichs“, seine nationalsozialistische Musterstadt.
    Unübersehbare Spuren von Hitlers Plänen für Linz finden sich noch heute. Einige Vorhaben sind sogar fertiggestellt worden: die Nibelungenbrücke mit den Brückenkopfbauten, die „Hermann-Göring-Werke“ oder die „Hitler-Siedlungen“, die als Wohnbauten immer noch die Stadt prägen. Die eigentliche monumentale Umgestaltung blieb den Linzern erspart. Der Film nähert sich aus unterschiedlichen Perspektiven und mit überraschenden filmischen Mitteln „Hitlers Linz“ und seiner Geschichte. Selten gezeigte Amateuraufnahmen, Animationen und Archiventdeckungen. Fachhistoriker und Spezialisten bieten interessante Einsichten und Diskussionsstoff. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 23.07.2018 Das Erste
  • Jahr für Jahr zieht die ehemalige „Wolfsschanze“ Touristen nach Ketrzyn (Rastenburg) in Polen, in das frühere Ostpreußen. Die Besucher stehen heute fasziniert vor den bemoosten Betonkolossen, in denen einstmals Hitlers militärisches Lageszentrum untergebracht war. Die Wolfschanze war das Größte der sogenannten „Führerhauptquartiere“ im Zweiten Weltkrieg. Ein Ort, der im NS-Staat lange geheim gehalten wurde, um den sich Legenden und Gerüchte rankten. Ein deutscher Schicksalsort. Die Dokumentation erzählt aus der Sicht des militärischen Personals und einstiger Anwohner über die geheime Baugeschichte bzw.
    über Machtstrukturen der NS-Führung während des sogenannten „Russlandfeldzuges“. In der Wolfsschanze waren etwa 2000 Menschen stationiert, sie war organisiert wie eine Kleinstadt. Die Wolfsschanze war jedoch nicht nur militärisches Lagezentrum der Generalität der deutschen Wehrmacht, hier wurden von der NS-Führung maßgebliche Entscheidungen getroffen, die Deutschland in die Katastrophe führten. Die Vernichtung der Juden war hier mit den SS-Führern Himmler und Heydrich besprochen worden, Goebbels trug in der Wolfsschanze die Idee des totalen Krieges vor.
    Nicht zuletzt ist dies ein Ort, an dem man die wahnwitzigen Entscheidungen Hitlers nachempfinden kann, seine Wahrnehmungstrübungen in der Isolation der Sperrkreise und Bunkeranlagen. Die Wolfsschanze ist aber nicht nur ein Sinnbild für die grausamste deutsche Diktatur, hier zeigte sich auch das andere Deutschland, jene Männer des 20. Juli, die das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte beenden wollten. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 06.11.2017 Das Erste
  • Hohenlychen, 80 Kilometer nördlich von Berlin. Villen und Häuser im Fachwerkstil, hoch über dem Zenssee. Pracht im Verfall begriffen. Prunkvolle Treppenaufgänge, Hunderte von Zimmern und Sälen. Mitte des letzten Jahrhunderts gehörte Hohenlychen zu den Orten, wo sich die nationale und internationale Prominenz der Welt traf. Hohenlychen versprach Genesung, Entspannung und erstklassige medizinische Betreuung, ein kleines Davos mitten in der Mark Brandenburg. In der Zeit des Nationalsozialismus zogen sich Rudolf Hess und Albert Speer ausgelaugt und erschöpft immer wieder nach Hohenlychen zurück, deutsche Sportler bereiteten sich hier auf die Olympischen Spiele 1936 vor.
    Auch der Star der Olympischen Spiele, Jesse Owens, kam nach Hohenlychen, um sich von der Koryphäe der Sportmedizin Karl Gebhardt am Meniskus operieren zu lassen. Dramen und Skandale ereigneten sich in der märkischen Idylle. Das letzte Duell in Deutschland wurde im Wald neben dem Sanatorium ausgetragen – es endete tödlich für einen der Duellanten. Vom Sanatorium fuhren Ärzte in die Konzentrationslager Ravensbrück und Neuengamme, um medizinische Versuche an Frauen und Kindern durchzuführen – im Namen des medizinischen Fortschritts.
    Internationales Aufsehen erregte der Tod der Kinder vom Bullenhuser Damm. An dem Verbrechen war maßgeblich ein Arzt aus Hohenlychen beteiligt. Wenige Wochen vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs empfing Heinrich Himmler in Hohenlychen den schwedischen Diplomaten Graf Folke Bernadotte, um einen separaten Frieden zu verhandeln. Im Gegenzug kamen Tausende, in Konzentrationslagern inhaftierte Frauen frei. Begonnen hatte die Erfolgsgeschichte Hohenlychen bereits 1902, als der Berliner Geheimrat und Arzt Gotthold Pannwitz an diesem Ort die ersten Baracken für Tuberkulosekranke aufbauen ließ und aus Hohenlychen ein Mekka der Schwindsüchtigen machte.
    In die Bedeutungslosigkeit fiel das ehemalige Sanatorium nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Für fünf Jahrzehnte blieb Hohenlychen sowjetisches Lazarett; für Deutsche – Betreten verboten. Zeitzeugen, wie der Sohn von Graf Folke Bernadotte, die Polin Wanda Poltawska und der letzte sowjetische Chef des Lazaretts Hohenlychen kommen zu Wort. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 02.07.2018 Das Erste
  • Karlsbad – ein altehrwürdiger Ort in der Mitte Europas, an dem die ganze Welt genesen will. Ob Kaiser oder Könige, Reiche oder weniger Betuchte – das Versprechen Karlsbad geheilt oder wenigstens erholt zu verlassen, gehört noch heute zum positiven Grundrauschen dieses Böhmischen Kurortes. Am Anfang ist es die heilende Kraft des Wassers, die diesen Ort besonders macht. Über die Jahrhunderte jedoch wird das Böhmischen Tal an der Tepla zu einer der interessantesten Bühnen der Gesellschaft. Pracht und Glanz dieses Ortes sind bis heute geblieben – weniger sichtbar die Narben dahinter.
    Sie erzählen vom Trauma der Bewohner, von Vertreibung, Antisemitismus und Zwangsarbeit. Die über 500-jährige Geschichte einer der wichtigsten Dynastien in Karlsbad ist ebenso erfolgreich wie tragisch – die der Bechers. Berühmt werden sie mit einem Kräuterlikör, dem Karlsbader Becherbitter. Im Frühjahr 1945 ist es Hedda Baier, geborene Becher, die das Familienunternehmen führt. Ihre Tochter Charlotte ist damals ein Jahr alt, als die Mutter verzweifelt versucht, ihre Familie und das Unternehmen in Karlsbad zu retten.
    Schließlich jedoch gehören sie mit zu den ca. drei Millionen Sudetendeutschen, die ihre Heimat verlassen müssen. Im 19. Jahrhundert waren es vor allem jüdische Unternehmer, die das neue Antlitz Karlsbads prägten. Alfred Schwab baut das berühmte Hotel Imperial, Ludwig Mosers Kristallglasfabrik wird zur Marke in Europa. Und neben einem Jüdischen Hospital entsteht 1877 die prächtige Synagoge in der Parkstraße. In der Nacht des 9. November 1938 wird sie niedergebrannt. Zehn Jahre später wird Pavel Rubin in Karlsbad geboren.
    Er ist heute Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es 2.600 Mitglieder der Jüdischen Gemeinde, nur 26 kehren als Überlebende des Holocausts zurück. Noch etwas verbindet Glanz und Trauma an diesem außergewöhnlichen Ort – Uranerz. Mit dem Wettlauf um den Bau der Atombombe wird der Segen des heilenden Radonwassers zum Fluch für Tausende Arbeitssklaven, die in die Minen gezwungen werden. Von ihren Lagerbaracken aus sehen sie die Lichter der Kurstadt. Karlsbad – ein Ort, in den die Geschichte ihre Wunden geschlagen hat. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 12.04.2021 Das Erste
  • Kaliningrad, die Hauptstadt der russischen Exklave an der Ostseeküste, war schon immer ein Ort von enormer militärstrategischer Bedeutung, heute Hauptquartier der Baltischen Flotte Russlands, nur 500 km von Berlin entfernt. Einst galt Königsberg als Symbol für Weltoffenheit und aufgeklärtes Bürgertum, Königsberg war die östlichste deutsche Großstadt.
    Stolz erhebt sich das Wahrzeichen der Stadt, der wieder aufgebaute Königsberger Dom. Einer der wenigen Zeugen, die heute noch an die mehr als 700-jährige deutsche Geschichte an diesem Ort erinnern. Dass die Orgel in einer außergewöhnlichen Kooperation und Kraftanstrengung von dem Brandenburger Traditionsunternehmen Schuke gebaut wurde, ist nur Wenigen bekannt. Einst galt Königsberg als Symbol für Weltoffenheit und aufgeklärtes Bürgertum, die östlichste deutsche Großstadt, hier gab es eine alte Universität, bedeutende Dichter und Denker, eine lebendige jüdische Gemeinde.
    Im Sommer 1945 endet die Geschichte Königsbergs als Hauptstadt Ostpreußens. Auf Befehl Stalins soll Königsberg von den Landkarten getilgt werden, der neue Name der Stadt: Kaliningrad. Im Oktober 1948 verlassen die letzten Königsberger ihre Stadt. Einer von ihnen ist Peter Bendig, er ist damals acht Jahre alt. In der DDR, der neuen Heimat vieler Vertriebener, sind die Erinnerungen an diese schicksalshafte Zeit offiziell ein Tabu. Die neuen Bewohner Kaliningrads sind Sowjetbürger. Tatjana Sergejewna Iljinas Vater kommt auf Erlass des sowjetischen Innenministeriums in die ehemalige Ostpreußische Hauptstadt. Als kommunistischer Funktionär ist er ab 1946 für den Wiederaufbau der Metallindustrie verantwortlich. Wie ihre deutschen Nachbarn hungert in dieser Zeit auch die fünfjährige Tatjana.
    In den Zeiten des Kalten Krieges bleibt das Königsberger Gebiet militärische Sperrzone. Ausländern ist der Zutritt verboten. Der 75-jährige Leonid Plitmann wohnt seit 1953 in Kaliningrad. Über sein Leben in dieser Stadt sagt er, er sei überzeugter Kommunist gewesen, dann Kapitalist und nun gläubiger Jude. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion half er, die jüdische Gemeinde aufzubauen und Spuren jüdischer deutscher Geschichte sichtbar zu machen. Fünf Synagogen existierten bis 1938 an diesem Ort. Dass es heute wieder eine gibt, ist auch sein Verdienst.
    Heute ist das Kaliningrader Gebiet der westlichste Vorposten Russlands. Es gibt kaum einen Ort, der mehr über das Verhältnis zwischen Deutschen und Russen im schicksalhaften 20. Jahrhundert erzählt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 12.09.2022 Das Erste
  • Für den ersten Mann der DDR, Erich Honecker, war Mukran ein Prestigeprojekt. Ein Beweis für die feste Freundschaft zur Sowjetunion, aber vor allem ein Aushängeschild für die Potenz der DDR-Wirtschaft. Ein Projekt der Superlative. Die extra für den „Seeweg der Zukunft“ konstruierten Schiffe kamen ins Guinnessbuch der Rekorde als „Größte Eisenbahnfähren der Welt“. Mitten im Urlauberparadies stampften über 3.500 Bauarbeiter in nur viereinhalb Jahren das größte DDR-Verkehrsprojekt der Ära Honecker aus dem Boden.
    Entscheidende Beweggründe für die Fährverbindung waren die massive Forderung der polnischen Regierung nach Transitgebühren in harter Währung, aber auch die dortige politische Entwicklung. Nach den Erfolgen von Solidarnosc fürchtete der Warschauer Pakt, dass der Transitweg zwischen der DDR und der Sowjetunion versperrt werden könnte – ein Desaster im Frieden und erst recht im Ernstfall. Eine Ausweichroute musste her – der Weg über die Ostsee. Nicht nur die DDR-Staatssicherheit hatte den Hafen und die Schiffe stets fest im Blick, auch die westlichen Geheimdienste interessierten sich intensiv für diese wichtige strategische Verkehrsverbindung des Warschauer Paktes im Kalten Krieg.
    Waffen für die 500.000 Mann starke sowjetische Armee in der DDR, aber auch geheime Truppentransporte der NVA-Raketeneinheiten gingen über Mukran. Honeckers Superhafen Mukran – eine filmisch noch nicht erzählte, in vielen Aspekten unaufgearbeitete, außergewöhnliche und spannende Geschichte. Ein geheimnisvoller Ort, ein Ort, der Geschichte schrieb. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 14.05.2018 Das Erste
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 20.11.2017 angekündigt

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