Staffel 1, Folge 1–5

Staffel 1 von „Frühmorgens in  …“ startete am 23.05.2016 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (25 Min.)
    Die Kurische Nehrung, eine schmale Landzunge an der Ostseeküste Litauens, ist berühmt für ihre Bernsteinvorkommen. Im Herbst, wenn Stürme das Meer aufwühlen, wird das versteinerte Baumharz an den Strand gespült. Das ist die Stunde der Bernsteinfischer. Kasimieras Mizgiris aus Nida ist einer von ihnen. Ganz früh, noch vor Sonnenaufgang, macht er sich mit seinem Kescher auf den Weg zum Strand. Er will vor allen anderen da sein und sein Glück versuchen. Bernstein schwebt im Salzwasser. Der Bernsteinfischer beobachtet die Gischt.
    Für Bruchteile einer Sekunde blitzen zwischen den Schaumkronen die gelben Bernsteinbrocken auf, die er dann mit dem Kescher zu fangen versucht. Eine mühevolle und gefährliche Arbeit. Denn die Bernsteinfischer müssen aufpassen, dass die Wellen sie nicht mitreißen und fortspülen. Zum Aufwärmen zwischendurch gibt es Bernsteinschnaps, selbst gebrannt aus Wodka und kleinen Bernsteinstückchen, die dem Getränk einen harzigen Geschmack verleihen. Als Kasimieras Mizgiris 1969 zum ersten Mal auf die Kurische Nehrung kam, war er von der Ursprünglichkeit dieser kargen Dünenlandschaft fasziniert.
    Der Bernstein wurde zu seiner Berufung. Im Fischerdorf Nida betreibt Kasimieras ein kleines Bernsteinmuseum mit wertvollen Fund- und Schmuckstücken. Und in seiner Werkstatt gleich an der Strandpromenade verarbeitet er selbst seine Bernsteinfunde zu modernen Anhängern. Die vielen Sommergästen, die Nida auf der Suche nach Spuren des alten Ostpreußen besuchen, überrascht Mizgiris damit, dass aus den fossilen Harzklumpen viel mehr entstehen kann, als nur „Omas Bernsteinkette“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 23.05.2016arte
  • Staffel 1, Folge 2 (26 Min.)
    Es ist fünf Uhr morgens in dem kleinen Dorf Los Barrios in Andalusien. Die meisten Bewohner schlafen noch, nur Korkbauern wie Miguel Roman sind zu dieser frühen Stunde bereits unterwegs. Ihr Ziel sind die Korkwälder von Los Alcornocales. In dem Naturpark gibt es so viele urwüchsige Korkeichen wie nirgendwo sonst im Mittelmeerraum. Jetzt im Sommer lässt sich ihre Rinde abschälen. Wegen der extremen Hitze können die Männer nur bis zum Mittag arbeiten. Mit dem ersten Tageslicht beginnen die Korkschäler, die Corcheros, den Kork von den Bäumen zu schälen. Miguel ist Arriero, ein Maultiertreiber, der mit seinen Tieren den geschälten Kork aus dem unwegsamen Gelände abtransportiert.
    Kein Traktor kann die Tiere hier ersetzen. Doch bevor die eigentliche Arbeit im Wald beginnen kann, müssen Miguel und seine Kollegen die Tiere im Morgengrauen fertigmachen. Der Beruf des Korkbauern ist in Andalusien traditionell geprägt, alles was Miguel über die Korkernte weiß, hat er von seinem Vater gelernt. Heute ist sein eigener Sohn Juanmi dabei. Er erfährt, wie die Maultiere sicher geführt werden und dass die Korkeichen von Los Alcornocales nur alle neun bis zehn Jahre geschält werden dürfen; erst dann hat die Rinde wieder die nötige Stärke erreicht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.05.2016arte
  • Staffel 1, Folge 3 (26 Min.)
    Vincenzo Gucciardo führt die Saline seines Vaters Antonino weiter.
    Ein trockenes Lüftchen weht übers Meer. Antonino Gucciardo ist zufrieden, denn das hilft bei der anstehenden Ernte in seiner Saline. Das Wasser verdunstet schneller, und das ist gut für das Produkt. Seit über tausend Jahren wird in Trapani an der Westküste Siziliens Meersalz gewonnen. Die Familie Gucciardo betreibt eine der noch ganz traditionell betriebenen Salinen hier. Morgens um fünf Uhr steht der 81-jährige Seniorchef Antonino Gucciardo auf. Er hat die Saline zwar offiziell schon längst seinem Sohn Vincenzo übergeben, aber jetzt im August bei der Salzernte hören alle auf seinen Rat.
    Es ist noch dämmrig, wenn Antonino, Vincenzo und dessen Bruder Salvatore mit der Arbeit beginnen. Es gilt, die wenigen kühlen Stunden des Morgens zu nutzen, bevor das Thermometer später auf über 30 Grad Celsius klettert. Bis September muss die Ernte eingebracht sein. Mit Schaufeln und Schubkarren ernten die Gucciardos und die engagierten Saisonarbeiter das Salz aus den flachen Becken und schütten es zu großen, weißen Haufen auf. Die Wasserregulierung von Becken zu Becken ist eine Kunst, die Antonino Gucciardo meisterhaft beherrscht. So steigert sich der Salzgehalt des Wassers durch Verdunstung von Becken zu Becken.
    Je mehr Wind, desto höher die Verdunstung. An solchen Tagen bildet sich auf dem Wasser eine feine Salzkruste: Fiore di Sale. Diese „Salzblume“ ist das kostbarste Produkt der Saline. Vincenzo Gucciardo erntet es mit einem an einen Schneeschieber erinnernden Gerät. Auch der Vertrieb des Salzes ist Familiensache. Darum kümmert sich Salvatore Gucciardo. Mit sizilianischen Aromen von Orange und Limone verfeinert und in kleinen Döschen verpackt, wird das Fiore di Sale auch ins Ausland geliefert. „Salz ist mein Leben“, sagt Antonino Gucciardo und schaut seinen Salzkristallen beim Wachsen zu. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.05.2016arte
  • Staffel 1, Folge 4 (26 Min.)
    Mit der ersten Morgendämmerung erwachen im Troodos-Gebirge auf Zypern die Blüten der Damaszener-Rose. Benetzt vom Morgentau und leicht gewärmt vom ersten Licht der aufgehenden Sonne, entfalten die Rosen einen betörenden Duft. Wer diesen Wohlgeruch einfangen will, muss früh aufstehen. Andria Tsolakis aus Agros ist schon um fünf Uhr auf den Beinen, denn der Ölgehalt der Pflanzen ist am Morgen am Größten. Bis zum Mittag müssen die Blüten gepflückt sein. Im Mai ist Haupterntezeit für Andria Tsolakis und ihre Familie, die von den Rosen lebt. Die Tochter eines Rosenölfabrikanten muss nun sechs Wochen lang frühmorgens aufstehen, um die Blüten zu pflücken, die zu Öl und Rosenwasser verarbeitet werden. Vor 100 Jahren kam die betörend riechende Damaszener-Rose von Damaskus in Syrien nach Zypern.
    In den Tälern des Troodos-Gebirges wachsen die bis zu zwei Meter hohen Sträucher, geschützt vor Wind und Witterung. Das kühlere Klima auf über tausend Meter über dem Meeresspiegel lässt die Pflanze hier in Agros besonders gut gedeihen. Die Rose wird wegen ihres Aromas gezüchtet, denn ihre Blüten enthalten mehr Duftmoleküle als alle übrigen Rosengattungen der Welt. Andria Tsolakis zeigt, wie daraus Rosenöl als Grundstoff für Parfüms, aber auch Süßigkeiten und Likör hergestellt werden. Auch wenn sie sich manchmal noch müde fühlt: Am meisten liebt Andria das Erwachen der Natur, frühmorgens in den lieblich duftenden Rosenfeldern von Agros. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 26.05.2016arte
  • Staffel 1, Folge 5 (26 Min.)
    Die Abfischzeit läuft von September bis Januar. Der Familienbetrieb Tusche besitzt rund 40 Teiche.
    Nächtliche Ruhe liegt über den Karpfenteichen von Rietschen in der Oberlausitz. Aber an Schlaf kann Karsten Tusche nicht denken. Der Fischer hält Nachtwache am Teich, damit ihm nicht Fischdiebe das bevorstehende Abfischen vermiesen. Karsten Tusche liebt die Stille der Morgenstunden am Wasser, wenn die Natur langsam erwacht. Wenn sich im größten zusammenhängenden Teichgebiet Deutschlands die Oktobersonne langsam hervorkämpft, taucht sie die mehr als tausend Gewässer in ein goldenes Licht. Hier sind Karpfen, Plötzen, Schleie und Hechte zu Hause. Rund 40 Teiche gehören Karsten Tusche und seiner Familie, sie leben von den Fischen. Von September bis Januar läuft die Karpfenernte. Um sechs Uhr steigen die Fischer in das fünf Grad Celsius kalte Wasser, um die Karpfen zu „ernten“, wie sie sagen.
    Bereits Tage vorher wurde das Wasser langsam abgelassen. Die Männer ziehen Netze, an deren unterem Rand Gewichte angebracht sind, durch das schlammige Wasser. Denn die Karpfen tummeln sich am liebsten am Grund. Die ersten Teiche von Rietschen wurden vor rund 400 Jahren von Mönchen angelegt. Damals siedelten in der Oberlausitz die slawischen Sorben. Deshalb heißt das Dorf Rietschen auch Recicy. Und schon die früheren Bewohner haben als Fischer gearbeitet. Karsten Tusche hat den Familienbetrieb von seinem Vater übernommen. Vielleicht bewirtschaftet sein Sohn einmal die 250 Hektar weiter. Die Karpfen für die kommenden Jahre wachsen schon in den Teichen von Rietschen heran. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 27.05.2016arte

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