Zum Ausziehen verführt

Nesthocker Tripp lebt mit 35 Jahren noch bei seinen Eltern. Die würden den Sohn gern loswerden und wollen ihn verheiraten. Allerdings soll er davon nichts mitbekommen. Tripps Eltern engagieren Paula. Paula verdient ihren Lebensunterhalt damit, Nesthocker aus der „Pension Mama“ zu locken. Liebe gehört nicht zum Programm. Starbesetzte Beziehungskomödie. „Home sweet home“, sagt sich Tripp (Matthew McConaughey) jeden Morgen, wenn er aufwacht – oft neben einer schönen Frau. Tripp lebt im Alter von 35 Jahren noch im Haus seiner Eltern Al (Terry Bradshaw) und Sue (Kathy Bates).

So muss er sich um nichts kümmern, kann seine diversen Frauenbekanntschaften trotzdem immer auf saubere Laken betten, denn Mama wäscht, putzt und räumt ihm hinterher. Da stört es auch nicht, wenn die eine oder andere Zufallsbekanntschaft morgens die Flucht ergreift, als sie feststellen muss, mit einem „Muttersöhnchen“ geschlafen zu haben. Nein, im Gegenteil, so muss Tripp die Damen nicht selbst hinauskomplimentieren. Wie ist das Leben doch schön bei Mama und Papa! Tripp genießt den Tag und die Treffen mit seiner Clique, den Freunden Ace (Justin Bartha) und Demo (Bradley Cooper).

Auch die haben es nicht eilig, in den „Hafen der Ehe einzulaufen“, und genießen ihr unbeschwertes Junggesellendasein. Al und Sue sind ratlos. Sie lieben ihr Kind, aber nach 35 Jahren elterlicher Fürsorge wären sie doch gern mal wieder für sich, haben außerdem Pläne für einen Umbau des Hauses nach Tripps Auszug. Bei einer Grillparty erhalten sie von Freunden einen abenteuerlichen, angeblich aber todsicheren Tipp.

Sie sollen sich Hilfe bei Paula (Sarah Jessica Parker) holen – einer Frau, die ihren Lebensunterhalt damit verdient, männliche Nesthocker aus dem Nest zu locken, und zwar für immer. Und so treffen sich – was für ein Zufall! – eines Tages in einem Möbelgeschäft in der Mittagspause Al, Sue, Tripp und Paula. Tripp, der jede schöne Frau anbaggert, ist schnell fasziniert von der eigenwilligen, selbstständigen Paula. Und die spult professionell ihr Programm ab. Selbst ein geliehener Hund muss ran, um Tripp emotional weichzukochen.

Natürlich sollten echte Gefühle draußen bleiben, tun sie aber nicht. Und so zieht sich das Lügengeflecht um Paula immer enger zusammen, bis Tripp die Wahrheit herausfindet und erst einmal den Spieß umdreht, um Paula daran – bildlich gesprochen – schmoren zu lassen. „Hotel Mama“ war bereits Gegenstand einiger Spielfilme und Dokumentationen, da sich in den vergangenen Jahren ein Trend abzeichnete, dass junge Leute, überwiegend männlichen Geschlechts, immer später von zu Hause ausziehen.

Einer der bekanntesten – und ersten – Kinofilme war die französische Komödie „Tanguy – Der Nesthocker“ von 2001. Das Thema bietet Drehbuchautoren reichlich komisches Potenzial, das von „Zum Ausziehen verführt“ voll ausschöpft. Wunderbarer „running gag“ ist, dass wilde Tiere es offensichtlich auf Tripp abgesehen haben, solange er sich nicht im Einklang mit der Natur befindet – selbst übermütige Streifenhörnchen und gutmütige Delfine finden, es sei für Tripp an der Zeit, flügge zu werden – oder sie beißen. (Text: ZDF)

Regisseur Tom Dey („Showtime“) gelingt mit der romantischen Komödie „Zum Ausziehen verführt“ ein kurzweiliger Streifen, der mit viel Witz und Charme begeistert. Der Film punktet nicht nur durch das gelungene Spiel der beiden Hollywood-Schönheiten Matthew McConaughey und Sarah Jessica Parker, sondern auch durch die Darbietung der Nebendarsteller. Ein besonderes Highlight ist die schräge Mitbewohnerin Kit alias Zooey Deschanel! (Text: ATV)