Zeugin der Anklage
- USA 1957 (Witness For the Prosecution, 116 Min.)
- Justizfilm

Sir Wilfrid Robarts, Londons wohl berühmtester Strafverteidiger, kehrt niedergeschlagen in sein Haus zurück. Sein Arzt hat ihm geraten, seinen Beruf aufzugeben, und ihm strikt das Rauchen und Trinken verboten. Außerdem hat er ihm die strenge Schwester Plimsoll zur Seite gestellt. Die Zukunftsaussichten erscheinen dem alten Herrn also düster. Doch da kommt Sir Wilfrid der Zufall zu Hilfe, der ihn aus dem Dilemma eines Lebensabends ohne Aufregungen befreien könnte. Ein befreundeter Rechtsanwalt berichtet von einem nahezu aussichtslosen Fall. Ein gewisser Leonard Vole ist angeklagt, die reiche Witwe Mrs. French ermordet zu haben.
Tatsache ist, dass Vole seit Wochen häufiger Gast der Witwe war und von ihr bewundert wurde. Wenige Tage bevor sie tot aufgefunden wurde, hatte sie ihm ihr beträchtliches Vermögen vermacht. Vole streitet den Mord ab. Er behauptet, von dem Testament und dem Reichtum der Toten nichts gewusst zu haben. Aber er hat kein Alibi für die Tatzeit. Diese Sachlage ist ganz nach Sir Wilfrid Robarts Geschmack. Er übernimmt den Fall trotz aller Ermahnungen seines Arztes. Zunächst bittet er die Frau des Angeklagten, Christine Vole, zu sich. Sie ist der einzige Mensch, der Vole entlasten kann, wozu sie jedoch nicht bereit ist.
Ganz im Gegenteil: Sie tritt am ersten Verhandlungstag sogar als Zeugin der Anklage auf. Marlene Dietrich und Charles Laughton spielen die Hauptrollen in Billy Wilders Gerichtsfilm-Klassiker nach einem Kriminalroman von Agatha Christie. Das „Lexikon des Internationalen Films“ schreibt: „Durch die schauspielerischen Leistungen, vor allem von Charles Laughton und Marlene Dietrich, und die kühl-perfekte Inszenierung Billy Wilders, die die Spannung des klassischen ‚courtroom dramas‘ buchstäblich bis zum letzten Moment aufrechterhält, [ist der Film] ein Meisterwerk seiner Gattung.“ Der polternde Staranwalt Sir Wilfrid war eine Glanzrolle für den unvergessenen Charles Laughton („Meuterei auf der Bounty“, „Der Glöckner von Notre-Dame“, „Die Nacht des Jägers“ als Regisseur); auch sonst profitierte dieser klassische Gerichtssaal-Thriller von einer glänzenden Besetzung.
Neben Marlene Dietrich und Tyrone Power lieferten Laughtons Frau Elsa Lanchester als Schwester Plimsoll und Una O’Connor als schrullige Haushälterin schauspielerische Kabinettstückchen. Regisseur Billy Wilder („Manche mögen’s heiß“, „Boulevard der Dämmerung“) sorgte mit gewohnter Meisterschaft für nie nachlassende Spannung. (Text: rbb)
Der Film entstand nach einem Roman von Agatha Christie. Charles Laughton und seine Ehefrau Elsa Lanchester, die die strenge Krankenschwester Miss Plimsoll verkörperte, erhielten 1958 eine Oscar-Nominierung. Zudem wurden auch Billy Wilder als Regisseur, „Zeugin der Anklage“ als bester Film, Daniel Mandell für den Filmschnitt, Arthur Hornblow jr. für die Produktion und Gordon Sawyer für den Ton nominiert. Den Oscar bekam schließlich niemand von ihnen. Elsa Lanchester erhielt zumindest im gleichen Jahr einen Golden Globe. Das „Lexikon des Internationalen Films“ schreibt: „Durch die schauspielerischen Leistungen, vor allem von Charles Laughton und Marlene Dietrich, und die kühl-perfekte Inszenierung Billy Wilders, die die Spannung des klassischen „courtroom drama“ buchstäblich bis zum letzten Moment aufrechterhält, ein Meisterwerk seiner Gattung.“. (Text: SWR)
Originalsprache: Englisch
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Reviews & Kommentare
Nostalgie am
Charles Laughton und Elsa Lanchester waren im wahren Leben bis 1962 verheiratet. 1962 starb Charles Laughton.Nostalgie am
Charles Laughton soll homosexuell gewesen sein.
"Charles Laughton war ein dickes Kind und er mochte sich nicht. Schon gar nicht konnte er zugeben, dass er homosexuell war. Nur als Schauspieler war es ihm möglich, sich den unterdrückten Seiten seines Wesens zu nähern."
Quelle: deutschlandfunk.de
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