Womit haben wir das verdient?
- A / D 2018 (91 Min.)
- Komödie

Mutter Wanda und Vater Harald warten auf der Couch der Therapeutin auf ihre 16-jährige Tochter , damit die Familientherapie beginnen kann. Als Nina schliesslich auftaucht, fallen sie aus allen Wolken: Sie trägt einen Hijab und verkündet, dass sie heimlich zum Islam konvertiert ist, und zwar online. Sie will nun pünktlich beten, nur noch halal essen und ab sofort Fatima genannt werden.
Wanda, die als Oberärztin arbeitet und seit der Scheidung von Harald glücklich mit einem jüngeren Mann zusammenlebt, kann als bekennende Atheistin nicht begreifen, wie das passieren konnte. Schon in WG-Zeiten kämpfte sie mit ihrer besten Freundin Elke für Frauenrechte, gegen Rassismus und die Auswüchse des Kapitalismus und glaubte bis anhin, dass ihre Patchworkfamilie ganz okay funktioniert.
Jegliche Versuche, Nina zur Vernunft zu bringen, scheitern. Auch Harald, der mit seiner Neuen ein Kind erwartet, ist keine grosse Hilfe. Wanda sehnt sich nach der Zeit zurück, in der das Kiffen und Schulschwänzen ihrer Tochter ihre einzigen Sorgen waren. Als sie Hanife , die Mutter von Ninas muslimischer Freundin, trifft, findet sie ausgerechnet in ihr eine Verbündete. Denn Hanife kam als Kind mit ihren Eltern nach Österreich und ist fest entschlossen, ihre Tochter vor ebendem Frauenbild zu retten, das Nina neu zu verkörpern scheint.
Die Weltoffenheit einer liberalen Wiener Patchworkfamilie kommt ins Schwanken, als die Teenager-Tochter zum Islam übertritt. Weltanschauungen prallen aufeinander, Sichtweisen verändern sich. Die Österreicherin Eva Spreitzhofer spielt in ihrem ersten Spielfilm mit Klischees und stellt dabei furchtlos und mit einer guten Portion Humor grosse Fragen.
Das Filmbulletin lobt die Regisseurin: «Sie beherrscht die Regeln der Komödie souverän. Als Dialogautorin zielt sie treffsicher auf die Punchline. Sie nutzt stilsicher Boulevard und Slapstick und hat den Rhythmus im Griff. Auch ihr Casting erfüllt sämtliche Komödienwünsche.» Die Gratwanderung zwischen Reflexion und Anklage gelingt: «Spreitzhofer lässt zwar keine Zweifel aufkommen, was sie von Fundamentalismus hält, aber sie kämpft dagegen nicht mit dogmatischer Verbissenheit an, weil sie damit selbst in die fundamentalistische Falle tappen würde. Ihre Waffe ist reflektierte Komik.» (Text: SRF)
Die culture-clash Komödie „Womit haben wir das verdient?“ von Eva Spreitzhofer spielt voller Lust mit der Umkehrung herkömmlicher Pubertäts-Klischees. Auf die Frage: „Was ist das Schlimmste, das pubertierende Kinder ihren Eltern antun können?“ antwortet der Film nicht: ‚Drogen nehmen, die Schule abbrechen, wilde Partys feiern‘, sondern das genaue Gegenteil. Für die Eltern: atheistische, feministische, ökologisch korrekte Bildungsbürger*innen ist der schlimmste Albtraum, dass die Tochter religiös wird, sich ein Kopftuch aufsetzt und die progressiven Werte ihrer Eltern radikal in Frage stellt.Es gilt das Wort der Regisseurin: „Immer wenn der Protagonistin das Schlimmste passiert, was sie sich vorstellen kann, ist das ein guter Ausgangspunkt für eine Komödie“. (Text: arte)
- gefolgt von Wie kommen wir da wieder raus?
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