Tage, die bleiben
- D 2011 (Tage die bleiben, 100 Min.)
- Familienfilm
- Drama

Andrea Dewenter kommt bei einem Autounfall ums Leben. Zum ersten Mal sind ihr untreuer Ehemann, ihr der Familie entfremdeter Sohn und ihre Teenager-Tochter gezwungen, gemeinsam als Familie zu handeln. Während jeder für sich mit den eigenen Gefühlen kämpft, schaffen sie es nicht, sich gemeinsam ihrer Trauer zu stellen. Bei den Versuchen, die Trauerfeier zu organisieren, erkennen die drei, dass sie mit sich und ihren Lebenslügen aufräumen müssen. In der Familie Dewenter leben alle aneinander vorbei: Mutter Andrea hat endlich Erfolg als Schriftstellerin, wird aber von allen nach wie vor als Hausfrau wahrgenommen, ihr Mann Christian hat die Versuche aufgegeben, es allen recht zu machen, und stürzt sich in Affären, der erwachsene Sohn Lars ist gleich nach dem Abitur aus der westfälischen Provinz nach Berlin abgehauen und Tochter Elaine hat zwar etwas zu sagen und noch mehr Fragen, doch sie nimmt keiner ernst, denn sie befindet sich mitten in der Pubertät.
Völlig unerwartet kommt Andrea bei einem Autounfall ums Leben. Nun sind die drei Hinterbliebenen gezwungen, gemeinsam als Familie zu handeln. Während jeder zunächst für sich mit seinen Gefühlen ringt, ist an ein gemeinsames Trauern nicht zu denken – vielmehr stehen sich alle noch mehr im Weg also zuvor.
Doch die Formalitäten der Beerdigung zwingen sie bald, als Team zu arbeiten: Nicht nur die Trauerfeier muss organisiert werden – plötzlich stehen die drei vor der Aufgabe, sich ihren Lebenslügen zu stellen, die jetzt gnadenlos aufgedeckt werden. Regisseurin Pia Strietmann erzählt in ihrem Regiedebüt eine einfühlsame und psychologisch differenzierte Studie zum Thema Trauer. Strietmann, die auch am Drehbuch mitgearbeitet hat, greift in dieser Arbeit stark auf eigene Erfahrungen zurück – ihr Vater starb, als sie Anfang zwanzig war – und erreicht so eine große Authentizität und eine überraschende humoristische Färbung: „Je stärker das gesellschaftliche Korsett desto stärkeres Potenzial zum Lachen gibt es, wenn sich absurde Momente in die steife Umgebung einschleichen“, so Strietmann.
In die starken gesellschaftlichen Normen des Trauerns flicht sie gekonnt komische Momente ein und schafft so in ihrem Film Raum zum Lachen und Weinen gleichermaßen. Die BR-Koproduktion „Tage die bleiben“ erregte 2011 Aufsehen auf internationalen Film-Festivals auf der ganzen Welt und gewann u. a. die Publikumspreise auf dem Internationalen Filmfest Emden-Norderney und der Filmkunstmesse Leipzig. (Text: BR Fernsehen)
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