Der talentierte Mr. Ripley
- USA 1999 (The Talented Mr. Ripley, 139 Min.)
- Thriller

Tom Ripley träumt von Wohlstand und Ansehen. Durch eine Verwechslung kommt der junge US-Amerikaner diesem Ziel näher: Er soll Dickie, einen vermeintlichen Studienkollegen, in Italien aufstöbern und zur Rückkehr in die USA bewegen. In der Toskana gelingt es Tom, das Vertrauen des jungen Playboys zu gewinnen. Doch als es zu einem Streit kommt, erschlägt er den launischen Millionärssohn. Fortan führt Tom ein mörderisches Doppelleben. New York, Ende der 1950er-Jahre: Der ambitionierte, aber mittellose Tom Ripley schlägt sich mehr schlecht als recht mit Gelegenheitsjobs und kleinen Betrügereien durch.
Bei einem Engagement als Pianist wird er von dem wohlhabenden Geschäftsmann Herbert Greenleaf für einen Princeton-Absolventen gehalten. In der Annahme, Tom sei ein ehemaliger Kommilitone seines Sohnes Richard, genannt Dickie, bietet ihm Greenleaf einen lukrativen Auftrag an: Er soll Dickie, der auf Kosten seines Vaters in Italien das Dolcefarniente genießt, zur Rückkehr in die USA bewegen.
Tom geht auf das Angebot ein. In Monticello gelingt es ihm mühelos, Dickie aufzutreiben und sich mit ihm anzufreunden. Zusammen mit dessen Freundin Marge genießen die Männer bald unbeschwerte Wochen. Auch Marge, die die sexuellen Eskapaden ihres Geliebten satt hat, fasst schnell Vertrauen zu Tom, während dieser sich zunehmend zu dem kapriziösen Dickie hingezogen fühlt. Als in Rom Freddie Miles, ein alter Freund Dickies, zu ihnen stößt, kommt es zu ersten Spannungen zwischen Tom und Dickie, die schließlich in einen heftigen Streit während eines Bootsausflugs münden.
Im Lauf der Auseinandersetzung erschlägt Tom Dickie. Dann verwischt er alle Spuren und beschließt, die Identität des Ermordeten anzunehmen. Damit beginnt für ihn ein riskantes Vabanque-Spiel. Der britische Regisseur Anthony Minghella inszenierte nach seinem neunfachen Oscar-Erfolg „Der englische Patient“ diese exquisit ausgestattete und starbesetzte Neuverfilmung des Krimiklassikers der US-amerikanischen Schriftstellerin Patricia Highsmith.
In der Hauptrolle glänzt Matt Damon, der eine imposante Starbesetzung anführt, darunter Gwyneth Paltrow, Jude Law und Cate Blanchett. Für die atmosphärischen Bilder der italienischen Metropolen sorgte der mehrfach ausgezeichnete Kameramann John Seale. Wie schon René Clément, der den Roman 1960 unter dem Titel „Nur die Sonne war Zeuge“ adaptiert hatte, erlaubte sich Minghella einige kreative Veränderungen an der Originalgeschichte, blieb jedoch dem Geist des Romans treu.
Gerade die unterschiedlichen Herangehensweisen beider Regisseure, denen auf ihre Weise jeweils eine meisterliche Adaption gelang, machen den Vergleich beider Versionen so reizvoll, oder wie der US-amerikanische Filmkritiker Roger Ebert in seiner Rezension der Neufassung von 1999 schrieb: „Das Vergnügen der beiden Adaptionen erwächst daraus, dass die Handlung so weit voneinander abweicht, dass man sich den einen Film ansehen kann, ohne zu wissen, wie die andere Version ausgeht – oder was auf dem Weg dahin überhaupt passiert.
Und das, obwohl beide Filme um Ripleys Entscheidung angeordnet sind, dass er Greenleaf sein könnte, oder noch besser: dass Greenleaf Ripley sein könnte.“ „Erzählkino in optischer Pracht … nach dem Patricia-Highsmith-Krimi, der bereits 1960 mit Alain Delon verfilmt wurde. Matt Damon füllt hier die Titelrolle des Hochstaplers und Mörders anders, aber perfekt aus, während Minghella präzise die amerikanische Highsociety und das Zeitgefühl der fünfziger Jahre heraufbeschwört.“ (Blickpunkt:Film) (Text: BR)
Hintergrund: Matt Damons liebster Film, in dem er selbst auftaucht. Regisseur Anthony Minghella wollte ursprünglich Tom Cruise für den Charakter des Tom Ripley besetzen, doch nachdem er „Good Will Hunting – Der gute Will Hunting“ (1997) gesehen hatte, entschied er sich für Damon. Der ließ extra 30 Pfund Körpergewicht für die Rolle purzeln und lernte Klavierspielen. Sein Kollege Jude Law eignete sich das Saxophonspiel an. Vier Oscar-Preisträger gehören zur Schauspielriege: Damon, Cate Blanchett, Philipp Seymour Hoffman und Gwyneth Paltrow. Gedreht wurde überwiegend in Italien. Zu bekannten Drehorten gehören das Castello Aragonese di sera auf der Insel Ischia,die Nachbarinsel Procida, Neapel, Rom und Venedig. Ein Teil des Films spielt auch in New York. Die Story basiert auf dem gleichnamigen Roman von 1955 der US-Autorin Patricia Highsmith, zum ersten Mal unter dem Namen „Nur die Sonne war Zeuge“ (1960) mit Alain Delon in der Hauptrolle verfilmt. Sowohl das Buch als auch der Film haben Nachfolger (z. B. „Ripley’s Game“, 2002, „Ripley Under Ground“, 2005). Kritik: „Getragen von fantastischen Bildern und dem Zeitgefühl der fünfziger Jahre inszenierte Anthony Minghella eine äußerst spannende Adaption des Patricia-Highsmith-Klassikers. Matt Damon in der Rolle des tragischen Helden liefert sich ein großartiges Schauspielerduell mit Jude Law als attraktivem Lebemann.“ (rakuten.tv) „Ein perfekt durchgestylter Psycho-Thriller mit flirrender Atmosphäre. Großes Kino, das begeistern kann.“ (cinefacts.de) „Eine fulminante Highsmith-Verfilmung ist Anthony Minghella gelungen, die sich mit der ersten Kinoversion des 1955 erschienenen Hochspannungskrimis von René Clément mehr als messen kann. Der grandios talentierte Matt Damon als der Titel-Ripley ist im Gegensatz zu dem schillernd bösartigen, charismatisch unwiderstehlichen Alain Delon der Clément-Klassikers ‚Nur die Sonne war Zeuge‘ (1959) der scheinbar solide All-American-Boy, der im Lügen, Täuschen und Betrügen eine meisterliche Undercover-Kunstfertigkeit entwickelt, die ihn bei einem Mord nach dem anderen ungeschoren davonkommen lässt. Das ist spannendes Erzählkino mit großem Atem und spürbarer Liebe zu den Personen, wie es auch Hithcock nicht besser machte.“ (kino.de) (Text: Tele 5)
Originalsprache: Englisch
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