Der letzte Zug von Gun Hill
- USA 1959 (Last Train from Gun Hill, 93 Min.)
- Western

Sheriff Matt Morgan will die Mörder seiner indianischen Frau dem Gericht zuführen. In Gun Hill erkennt er in einem der mutmaßlichen Täter den Sohn seines alten Freundes Craig Belden. Klassischer, hervorragend besetzter und gespielter Starwestern mit Spannung und Dramatik. Die psychologisch vertiefte Inszenierung von John Sturges gehört bis heute zu den besten Filmen dieses Genres. Die Cowboys Rick Belden und Lee Smithers vergewaltigen und töten im Rausch die junge indianische Frau des Sheriffs Matt Morgan. Den silberbeschlagenen Sattel des Pferdes, mit dem sein kleiner Sohn den Mördern entkommen konnte, erkennt Morgan als Eigentum seines Freunds Craig Belden, den er seit mehr als zehn Jahren nicht mehr gesehen hat.
Mit dem Sattel als Beweisstück besteigt er den Zug nach Gun Hill, wo Belden der mächtigste Viehbaron der Region geworden ist, dessen Wort mehr gilt als das Gesetz. Morgan liefert den Sattel bei seinem Freund ab und erklärt ihm, dass er auf der Suche nach einem Mann mit einer tiefen Schramme auf der rechten Wange sei, die, wie sein Junge ihm berichtete, von einem Peitschenhieb seiner Frau stammt.
Erschüttert bittet Belden seinen alten Freund, das Leben seines einzigen Sohnes zu schonen. Morgan lehnt kategorisch ab und begibt sich auf die Suche nach dem Mörder. Er spürt ihn in einer Bar auf, schlägt ihn nieder und fesselt ihn in einem Hotelzimmer mit Handschellen ans Bett. Belden reitet mit seinen Leuten in die Stadt und fordert die Herausgabe seines Sohns. Morgan weigert sich, worauf es zu einer Schießerei kommt, die allerdings lediglich Beldens Männer dezimiert. Die Zeit der Abfahrt des letzten Zugs von Gun Hill naht.
Rick Belden an sich gekettet und den Lauf seines Gewehrs unter dessen Kinn, verlässt Morgan das Hotel und bewegt sich in Richtung Bahnhof, wo sich ihnen Lee Smithers entgegenstellt, um seinen Freund zu befreien. Lee zieht, erschießt aber, von Morgan tödlich getroffen, versehentlich Rick. Auf dem Bahnsteig von Gun Hill kommt es nun zum tödlichen Showdown zwischen zwei alten Freunden. „Hier wird niemand eingesperrt, wenn er ’nen Indianer totschlägt. Wir geben ihm sogar ’ne Belohnung“: Dies sagt ein Bürger Gun Hills zu Sheriff Matt Morgan, worauf dieser den Mann kommentarlos niederschlägt.
Eine der sympathischsten Sequenzen in einem der schönsten Filme des Genres. Das Anprangern von Indianerfeindlichkeit ist jedoch nur ein Randthema. Ein Hauptthema ist das Durchsetzen von Gerechtigkeit um jeden Preis – auch um des Verlusts einer bewährten Freundschaft und des eigenen Lebens, ein weiteres das Zerbrechen dieser Freundschaft durch widrige Umstände. Und dieser Antagonismus ist unausweichlich. Ähnlichkeiten mit einer griechischen Tragödie sind unübersehbar. (Text: 3sat)
Regisseur John Sturges (1910–1992) inszeniert „Der letzte Zug von Gun Hill“ mit viel Spannung, heroischen Momenten und Gefühlen. Seine Karriere beginnt in der 30er Jahren als Cutter bei RKO (Radio-Keith-Orpheum) Pictures Inc.. Während des Zweiten Weltkriegs ist er als Dokumentarfilmer tätig, bis er das Kino für sich entdeckt. Seine größten Erfolge feiert er in den 60er Jahren, unter anderem mit Meisterstücken „Die glorreichen Sieben“ oder „Gesprengte Ketten“. Seine Filme verdanken ihre Wirkung nicht origineller Kameraperspektiven und grandioser Landschaftsaufnahmen, sondern der gekonnten Schauspielführung durch ihren Regisseur. Kirk Douglas (1916) stellt in der Rolle des Matt Morgan sein ganzes schauspielerisches Können unter Beweis. Er zählt in den 50er und 60er Jahren zu den führenden Hollywoodstars. Sein maskuliner Ausdruck ist geradezu prädestiniert für Western- und Abenteuerfilme. Dreimal wird er in seiner Schauspiellaufbahn für den Oscar in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ nominiert. Erst 1996 erhält Kirk Douglas den Ehrenoscar für sein Lebenswerk. Neben ihm steht Anthony Quinn (1915–2001) in der Rolle des Craig Belden vor der Kamera. Auch Quinn erlebt die Höhepunkte seiner Schauspielkarriere in den 50er und 60er Jahren mit Filmen wie „La Strada – Das Lied der Straße“ (1954). Sein Lebenswerk umfasst weit mehr als hundert Filme. (Text: arte)
Originalsprache: Englisch
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User 1837831 (geb. 1966) am
Super Film
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