Der Himmel über Berlin
- D / F 1987 (Les ailes du desir, 128 Min.)
- Parabel

1987 drehte Wim Wenders mit „Der Himmel über Berlin“ zwei Jahre vor dem Fall der Mauer einen Klassiker des deutschen Autorenfilms und ein Porträt des alten Westberlins. Bevölkert von Menschen, die mit ihren täglichen Problemen kämpfen, beobachtet von Engeln, die die Gedanken dieser Menschen hören können. Mit Bruno Ganz und Otto Sander als unsterbliche Begleiter von Menschen wie Peter Falk oder Solveig Dommartin. Engel in Westberlin: Damiel (Bruno Ganz) und Cassiel (Otto Sanders) sind solche Unsterbliche, die seit Urzeiten über die Welt wandern, die Menschen begleiten, ihre Gedanken hören und ihnen manchmal durch ihre beruhigende Präsenz auch beistehen.
Der Preis ihrer Unsterblichkeit ist Einsamkeit. Da sie beobachten, statt zu handeln, ist ihr Leben farblos, ihre Existenz nur ihresgleichen und den Kindern sichtbar. Als Damiel die bezaubernde Zirkusartistin Marion (Solveig Dommartin) ins Auge fällt, verliebt er sich. Seine Sehnsucht, selbst ein menschliches Leben zu leben, wird immer stärker. Ein bekannter Filmstar („Columbo“-Peter Falk als er selbst), der gerade zu Dreharbeiten in Berlin ist, spürt, wenn Damiel in seiner Nähe ist, da er selbst einmal ein Engel war.
Seine Erzählungen von den Freuden und Leiden des Menschseins lassen Damiel nicht länger zögern – er stürzt sich in ein menschliches Leben. Wenders erster deutscher Film nach acht Jahren in den USA wurde 1987 bei den Filmfestspielen von Cannes mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet und erhielt schon bald Kultstatus. Es ist „eine Art Filmgedicht“ (Wim Wenders) nach einem gemeinsam mit Peter Handke verfassten Drehbuch, mit dem Wenders einen assoziativen, poetischen Blick auf die menschliche Existenz wirft, in elegant fließende Bilder gefasst von Starkameramann Henri Alekan („Die Schöne und die Bestie“, „Ein Herz und eine Krone“).
Es ist der Blick auf ein Berlin, das so nicht mehr existiert. Gespielt von Schauspielern wie Otto Sander, Peter Falk oder Curt Bois in seiner letzten Rolle als Dichter Homer, die inzwischen leider nur noch Teil der Filmgeschichte sind. „Im Gegensatz zu „Stadt der Engel“, dem Hollywood-Remake des Films mit Nicolas Cage und Meg Ryan, besitzt Wenders’ Film keine tragischen Zuspitzungen, sondern entfaltet sich in einem stetigen, langsamen Fluss, der viel Freiraum für Assoziationen lässt.
(Christian Horn, „Filmstarts.de“).“ Das ZDF zeigt die von der Wenders-Stiftung restaurierte Originalfassung von „Der Himmel über Berlin“ im Rahmen einer sich über das Jahr 2015 erstreckenden Hommage der ZDF-Senderfamilie an Wim Wenders, der dieses Jahr 70 Jahre alt wird. Nächster Wenders-Film im ZDF ist „Paris, Texas“ am 15. August 2015, einen Tag nach dem Geburtstag des Regisseurs am 14. August. (Text: ZDF)
„Der Himmel über Berlin“ ist eine Liebeserklärung an die Sinnlichkeit des Lebens. Meditative, teils dokumentarische Bilder Berlins, Traumvisionen, Zirkus- und Musikeinlagen verleihen dem Film eine Schwerelosigkeit, die durch die fremdartig wirkenden Dialoge noch verstärkt wird. Ko-Drehbuchautor Peter Handke schrieb dem Film mit deren kinderreimartigem Singsang einen eigenen Rhythmus ein. Zugleich greift der Film trotz seines märchenhaften Charakters eine konkrete politische Wirklichkeit auf und thematisiert mit der Berliner Mauer die räumliche und ideologische Trennung Deutschlands. (Text: arte)
Originalsprache: Spanisch
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