An deiner Schulter

Terry Wolfmeyer (Joan Allen) lebt mit ihren vier fast erwachsenen Töchtern in einem bürgerlichen Vorort von Detroit. Terrys Mann (Danny Webb) ist spurlos verschwunden, und sie ist überzeugt, dass er mit seiner Sekretärin nach Schweden durchgebrannt ist. Während Terry ihre Verbitterung mit Alkohol betäubt und in ihrem sympathischen Nachbarn, dem Ex-Baseball-Profi und Radiomoderator Denny (Kevin Costner), einen willkommenen Trinkkumpanen und Liebhaber findet, haben ihre Töchter ganz andere Sorgen. Nesthäkchen Lavender, genannt „Popeye“ (Evan Rachel Wood), etwa verliebt sich unsterblich in einen Schulkameraden (Dane Christensen) – ohne zu ahnen, dass dieser schwul ist.

Derweil nimmt Tochter Andy (Erika Christensen) gegen Terrys Willen einen Job als Assistentin in Dennys Radiostation an, wo sie sich ausgerechnet in einen Produzenten (Mike Binder) verliebt, der vom Alter her ihr Vater sein könnte. Tochter Emily (Keri Russell) gibt sich mit beunruhigender Intensität ihrer Ballett-Obsession hin, und Hadley (Alicia Witt), die Älteste, eröffnet ihrer Mutter am Tag ihres College-Abschlusses, dass sie schwanger ist und demnächst heiraten will.

Die überforderte Terry muss sich indes darüber klar werden, was sie selbst von ihrem Leben erwartet und ob Denny ein Teil davon sein soll. Erst als sich herausstellt, was mit ihrem verschwundenen Ehemann geschehen ist, scheint es ihr möglich, in Frieden einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Mit „An deiner Schulter“ hat Mike Binder einen Familienfilm jenseits der üblichen Klischees inszeniert.

In einer Mixtur aus dramatischen und humorvollen Elementen wirft der Film einen Blick hinter die idyllischen Fassaden des „American Way of Life“ und erzählt die Geschichte einer Frau, die lernen muss, ihr Leben mit neuen Augen zu sehen. Dabei beweist Binder ein bemerkenswertes Gespür für emotionale Zwischentöne, alltägliche Konfliktsituationen – und Humor. Er hat eine Komödie gedreht, die zu Tränen rühren kann, und ein Drama, das einen immer wieder zum Schmunzeln bringt; mit Joan Allen und Oscar-Preisträger Kevin Costner. (Text: ARD)