Abschied
- DDR 1968 (107 Min.)
- Drama

Im August 1914 beginnt der Erste Weltkrieg, und ganz Deutschland scheint im nationalistischen Freudentaumel gefangen. Hans Gastl aber, der 17-jährige Sohn eines Münchner Oberstaatsanwalts, entscheidet sich gegen den Zeitgeist: „Ich mache Euren Krieg nicht mit.“ Die Entscheidung, die seinen Vater über alle Maßen schockt, ist lange gereift. Schon als Kind rebellierte Hans gegen die Saturiertheit und Scheinmoral der Älteren. Er freundete sich mit einem jüdischen Jungen an und mit Hartinger, der auseiner Arbeiterfamilie stammt. Und er verliebte sich in die Prostituierte Fanny, mit der er gemeinsam in den Freitod gehen wollte. Schließlich hat er den Tod des Mädchens auf dem Gewissen.
Regisseur Egon Günther und Autor Günter Kunert verfilmten den autobiographischen Entwicklungsroman des Dichters und vormaligen DDR-Kulturministers Johannes R. Becher als modernes satirisches Spektakel, antibürgerlich und pazifistisch zugleich. Diese Haltung stieß bei den DDR-Oberen – zumal unmittelbar nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die CSSR – auf erhebliches Misstrauen: Bei einer Festveranstaltung zu Ehren von Becher verließ Parteichef Walter Ulbricht das Kino demonstrativ unmittelbar vor Beginn des Films. „Abschied“ wurde nach wenigen Wochen Laufzeit abgesetzt und nur noch für Einzelvorführungen zugelassen. (Text: rbb)
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