5 Folgen, Folge 1–5

  • Folge 1 (45 Min.)
    Die Totsie 3 – eine typische Banca-Fähre. – Bild: Peter Weinert /​ BR, SR /​ BR/​SR/​Peter Weinert
    Die Totsie 3 – eine typische Banca-Fähre.
    Auf den Philippinen, dem mit über 7.000 Inseln größten Archipel der Erde, sind Fähren bis heute das Hauptbeförderungsmittel. Es gibt Schnellfähren, Roll-on/​Roll-off-Fähren, Katamarane, moderne Speedboote und unzählige traditionelle Banca-Boote. Kennzeichnend für diesen Bootstyp sind die Ausleger aus Bambusrohr, die ihm die Stabilität verleihen. Etwa 20.000 Bancas werden als offizielle Fähren zwischen den Inseln eingesetzt. Eine Reise von Puerto Princesa, der Hauptstadt der Insel Palawan, bis nach Coron auf der Insel Busuanga im selben Distrikt dauert Tage.
    Dabei muss öfter die Fähre gewechselt werden. Mal sind es kleinere Boote, mal größere Schiffe, die bis zu 80 oder 100 Passagieren und größerer Fracht Platz bieten. Die Passagen verlaufen meist nahe der Küste vor spektakulärer Kulisse entlang der tropischen Inseln. Gelegentlich führen sie auch in offene Gewässer, dann sind die Holzboote Wind und Wetter und einer manchmal rauen See ausgesetzt. Sicherheit ist deshalb stets ein Thema, denn nicht selten ist in Schlagzeilen von gekenterten Banca-Fähren in den Gewässern der Philippinen die Rede.
    Dabei wird mitunter pauschal von unsicheren Booten gesprochen, während die Kapitäne und Mitarbeiter der Hafenbehörden auf ihre hohen Sicherheitsmaßstäbe verweisen. In einem Land, in dem täglich Tausende Fähren Zigtausende Personen befördern, lassen sich auch mit modernsten Sicherheitsmaßnahmen gelegentliche Unfälle kaum vermeiden. Doch wenn einmal etwas passiert, sind häufig viele Menschen betroffen, so wie anderswo bei Unfällen mit der Bahn oder dem Bus. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.12.2015arte
  • Folge 2 (43 Min.)
    Die Fähre von Wellington nach Picton bei ruhiger See.
    Die Cook Strait, die die Nordinsel Neuseelands von der Südinsel trennt, ist an ihrer schmalsten Stelle nur 22 Kilometer breit. Benannt nach dem englischen Seefahrer Thomas Cook, der sie als erster Europäer durchsegelte, zählt die Meerenge zu den stürmischsten und unberechenbarsten Meeresstraßen der Welt. Zum Glück ist die See dort nicht immer in Aufruhr, so dass die Fährgesellschaften ihren Passagieren häufig eine reizvolle Passage von Wellington im Norden nach Picton auf der Südinsel bieten können. Die Fahrt auf dem rund 100 Kilometer langen Schifffahrtsweg führt auch durch die eindrucksvolle Landschaft der Marlborough Sounds und ihr Labyrinth aus Wasserstraßen und Halbinseln.
    Es geht vorbei an zahlreichen Zeugnissen aus der Geschichte dieser berühmt-berüchtigten Meerenge, die früher ein beliebtes Revier für den Walfang war. Heute werden die einstigen Beobachtungsposten der Walfänger genutzt, um die verbliebenen Bestände der Meeressäuger wissenschaftlich zu erforschen. Die Menschen an Bord der Fähren und entlang der Küsten erzählen ihre Geschichten, die auf die eine oder andere Weise immer etwas mit dem Mythos der Cook Strait zu tun haben.
    In der Sprache der Maori, der Ureinwohner Neuseelands, heißt die Meeresstraße Raukawa, und sie war ihnen stets heilig. Die Fahrt mit einem Kanu über die Meerenge ist bei rauer See ein höchst gefährliches Unternehmen. Die Legende sagt, dass jungen Männern, die zum ersten Mal in einem Boot über die Raukawa fuhren, das Blickfeld mit Blättern als Scheuklappen verhüllt wurde. Was sie nicht sahen, konnte ihnen auch keine Angst machen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 15.12.2015arte
  • Folge 3 (45 Min.)
    Rush Hour für die Fähren bei Long Xuyen.
    Das Mekong-Delta ist etwa so groß wie die Schweiz und es gilt als die Speisekammer der Millionenmetropole Ho-Chi-Minh-Stadt, einst unter dem Namen Saigon die Hauptstadt Südvietnams. Die wirtschaftliche Existenz der gesamten Region mit ihren 17 Millionen Menschen hängt an zwei Fährverbindungen. Für die Bauern im Delta sind sie lebenswichtig. Für sie ist Ho-Chi-Minh-Stadt der wichtigste Markt zum Verkauf ihrer Produkte. Manche fahren täglich in die Achtmillionenstadt und überqueren dabei die beiden Mekong-Arme Hau und Tien mit den Fährschiffen. Während der Rushhour ist in den Häfen von Long Xunyen und Cao Lanh der Teufel los. Hunderte Mopeds, Dutzende Lkws, Linienbusse und Autos wälzen sich von den Fähren in Richtung Ho-Chi-Minh-Stadt.
    Die Dokumentation begleitet zwei Händler, die Obst und Gemüse zu einer Markthalle in Ho-Chi-Minh-Stadt bringen, und porträtiert die Kapitäne der Fähren, ohne deren Schiffe die Händler ihre Arbeit nicht leisten könnten. Sie zeigt den Alltag und das Familienleben im Mekong-Delta. Dieses Leben dürfte sich in den nächsten Jahren komplett verändern, wenn mehrere große Brückenprojekte ganz neue Verkehrsverbindungen ermöglichen und damit das soziale Gefüge der Nutzer und Betreiber der Fähren über die Mekong-Arme grundsätzlich erschüttern werden. Doch bis es so weit ist, wird noch einiges Wasser den Mekong herab fließen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.12.2015arte
  • Folge 4 (43 Min.)
    Der Río de la Plata hat fast die Dimensionen eines Meeres. Bis zu 220 Kilometer breit und rund 300 Kilometer lang ist der Mündungstrichter, in dem die Ströme Paraná und Uruguay zusammenfließen. An dessen Ufern befinden sich die Hauptstädte Argentiniens und Uruguays. Auch wenn Buenos Aires und Montevideo nur 200 Kilometer Luftlinie auseinanderliegen, benötigt man für eine Fahrt mit dem Auto fast einen ganzen Tag, denn wegen fehlender Brücken ist der Landweg einige Hundert Kilometer lang. So wird der Verkehr zwischen den beiden Metropolen von Flugzeugen und vor allem Fähren übernommen.
    Ohne die Schiffsverbindungen zwischen Argentinien und Uruguay wären das Leben und der Handel in der Region undenkbar. Auf dem Río de la Plata verkehrt die schnellste Fähre der Welt. Mit 800 Passagieren und 150 Autos an Bord schafft die „Francisco“ die 220 Kilometer zwischen Buenos Aires und Montevideo in gut zwei Stunden. Mit allem Komfort eines Luxusliners ausgestattet, ist sie das Schiff der Bessergestellten. Die Masse der Pendler nimmt die kleineren, billigeren Fähren.
    Sie überqueren den Río de la Plata an seiner schmalsten Stelle, den Rest der Strecke geht es per Bus. Der Radiomoderator Patricio Giménez pendelt jede Woche mit so einer Schiffs-Busverbindung. Er lebt in Tigre bei Buenos Aires und arbeitet in Montevideo. Der Künstler Roberto Tabbush ist schon vor 60 Jahren als Kind mit den ersten Fähren über die riesige Flussmündung gefahren, damals dauerte die Fahrt noch eine ganze Nacht. Heute nehmen der bekannte Maler und seine Frau die teure Schnellfähre und genießen an Bord den Luxus der Businessklasse. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 17.12.2015arte
  • Folge 5 (44 Min.)
    Traditionelle Dhau-Fähre vor Stone Town, dem historischen Zentrum der Inselhauptstadt.
    Der Sansibar-Archipel ist eine Gruppe von drei größeren und mehreren kleineren Inseln, die zu Tansania gehören. Täglich verkehren Fähren und moderne Schnellboote zwischen Daressalam auf dem Festland und Sansibar-Stadt. Daneben kommt den traditionellen Dhau-Fähren eine wichtige Rolle beim Warentransport und dem Personenverkehr zwischen den einzelnen Inseln des Archipels zu. Dhau ist eine Sammelbezeichnung für eine Vielzahl unterschiedlicher Segelschiffe aus Holz, die seit etwa tausend Jahren fast unverändert gebaut werden.
    Typisches gemeinsames Merkmal ist ein langer und flacher, schräg aus dem Kiel hervorgehender Vorsteven. Daneben besitzen Dhaus meist trapezförmige Segel. Die größte Bauart einer Dhau wird vorwiegend als Fähre für Waren und Personen eingesetzt. Sie hat so viel Tiefgang, dass sie nicht direkt an der flachen Küste Sansibars anlegen kann, so liegt sie fast immer draußen vor Anker. Und so ist schon das Beladen einer solchen Dhau ein kleines Abenteuer. Sämtliche Güter müssen durch das brusthohe Wasser bis zum Ankerplatz getragen werden.
    Auch die Passagiere besteigen auf diesem Weg das Schiff. Direkt am Strand im Nordwesten von Sansibar liegt die größte Dhau-Werft des Archipels. Trotz einfacher Werkzeuge beträgt die Bauzeit für eine Dhau nur zwei bis drei Monate. Angetrieben werden die Fähren meist nur mit Hilfe ihrer Segel, obwohl sie in aller Regel auch einen kleinen Außenbordmotor haben. Aber Treibstoff ist teuer – und Wind kostet nichts. Dann dauert die Überfahrt bei Flaute eben ein bisschen länger. Die Passagiere nehmen es mit Gelassenheit. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 18.12.2015arte

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Fährpassagen online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…