D 1992–1994
- Gespräch & Diskussion
- Infotainment
- 130 Ausgaben
Alternativtitel: Ulrich Meyer: Einspruch!
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Agressiv und kontrovers – mit Streit als gewolltem Stilmittel – so soll die neue Informationssendung „Einspruch!“ ablaufen. Moderator Ulrich Meyer will bei der Konfrontation zwischen „Tätern“ und „Opfern“ von Mißständen mehr als sonst in Deutschland üblich eingreifen. Die Themen reichen von der Politik über Solziales bis zum Vermischten. (Text: rtv 13/1992)
- Spin-Off: Kinder-Einspruch
Einspruch! – Community
unbekannt (geb. 1964) am
Hey Hanspeter wenn du es erfährst wo diese DVD zu haben ist dann melde
dich bei mir!!!
bis bald ZdenkoHanspeter (geb. 1967) am
Einspruch war eine tolle Sendung.Habe viele Folgen davon gesehen.Ich kann mich noch genau an die Folge erinnern,wo es um den Bosnie-Krieg ging,wo u.a. Christian Schwarz-Schilling,Stefan Schwarz und der serbische Außenminister zu Gast waren.Die sendung wurde über eine Stunde überzogen,weil das Thema damals so brisant war.Kann mir jemand sagen,wo ichdiese Folge von Einspruch auf DVD oder VHS bekommen kann?Frank und Freunde (geb. 1970) am
Wars auch manchmal reisserisch und plagativ - unterhaltsam wars auf jedenfall. Ich fand es sehr lustig als zur Zeit der sogenannten "Pissewelle" die Autorin Carmen Thomas den Zuschauern weis machen wollte, dass man seinen eigenen Urin trinken solle, weil da viele Vitamine drin sind und dass man sich damit auch die Haare waschen könne. Sie hat natürlich darüber ein Buch geschrieben und es in dieser Sendung vorgestellt. Dann erregt sich mal jemand von irgendeinem katholischen Frauenverband über den leicht SM angehauchten Film "Basic Instinct" mit Michael Douglas und Sharon Stone. Volksmusik war Volksverdummung - meinte ein Professor und Heinz Schenk entgegnete, dass man nicht wisse, wie grausam es sei in seiner Jugend Nazi-Leder zu lernen, da sei doch Volksmusik erzieherisch sehr lehrreich. Auch PDS-Mann Gysi war schon dabei. Eine Sendung, die echt nie das öffentlich-rechtliche sich getraut hätte zu senden und mit Ulrich Meyer den richtigen Moderator hatte. Man kann das reisserische verurteilen - man kann auch sagen, dass dann gerade die Zuschauer wach werden. Das ist ein umstrittener Faktor.Jan (geb. 1967) am
Eine legendäre Sendung, die echt Fernsehgeschichte schrieb und
Ulrich Meyer sympathisch moderierte. Das Konzept zwei Gruppen
gegenüberzustellen, eine mit einer These, gegen die die andere
einen EINSPRUCH erhebt und daraus diskussionsfreudigkeit ala
"Explosiv - heisser Stuhl" entwickeln zu lassen, war einfach super !Thomas (geb. 1968) am
....aber immerhin kam Einspruch! aus Ostberlin aus der wunderschönen Kulturbrauerei - also auch der Osten war irgendwie gleichberechtigt mitvertreten.
Einspruch! – News
Cast & Crew
Dies & das
Aus dem Fernsehlexikon von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier (Stand 2005):Einstündige Streitshow mit Ulrich Meyer.
Bei RTL hatte Meyer bereits die Krawall-Diskussionsrunde Explosiv – Der heiße Stuhl moderiert. Seine neue Sendung beim neuen Sender folgte dem gleichen Konzept, nur nicht mit der Verteilung eine(r) gegen vier, sondern drei gegen drei, die sich in einer Art Kampfarena in der „Kulturbrauerei“ in Berlin Prenzlauer Berg gegenüberstanden und zu kontroversen Themen aufeinander einbrüllen durften. Meyer selbst blieb nicht mehr scheinbar neutral, sondern bezog ebenfalls Stellung. Zum Wort „Einspruch“ gehörte übrigens jedes Mal eine handkantenschlagartige Geste, mit der Meyer auf die Kamera zu oder zwischen die Kontrahenten ging.
Meyer, Erfinder des „Brüllfernsehens“ in Deutschland, hatte zum Start „Deutschlands härtesten TV Streit“ versprochen und gesagt: „Das Wort Talk ist für mich gestrichen.“ Er erwarte auf den Zuschauerrängen „Volksmasse, die tobt“, es gehe um „alles, was uns Deutsche bewegt“. Am 23. April 1992 lud er den damaligen Chef der Republikaner, Franz Schönhuber, in die Sendung, der sich mit Politikern wie Norbert Blüm einen Schreikampf lieferte.
Am 27. August 1992 machte Meyer die ausländerfeindlichen Ausschreitungen in Rostock zum Thema der Live-Sendung. Dazu lud er nicht nur Rostocker Bürger ein, die er mehrmals fragte, wer von ihnen geklatscht habe (als Rechtsradikale dort ein Wohnheim von Vietnamesen in Brand setzten), sondern auch den Hamburger Neonazi Christian Worch, dessen Auftritt allerdings von Autonomen verhindert wurde. Am 29. Oktober 1992 fand eine Sendung mit der Rechts-Rockband Störkraft statt, die durch ein massives Polizeiaufgebot geschützt werden musste und deren Auftritt aus Sicherheitsgründen bereits nachmittags aufgezeichnet wurde, was Meyer in der Sendung allerdings verschwieg.
Nach der Sendung vom 15. Juni 1993 zum Thema rechte Gewalt und der Legitimation von Gegengewalt, bei der ebenfalls Polizei anwesend war, griffen mehrere türkische Teilnehmer der Sendung zwei deutsche Teilnehmer an. Für Aufsehen sorgte auch die Sendung vom 14. September 1993, in der ein minderjähriger, offensichtlich unter Drogen stehender Strichjunge fünf Tage vor der Hamburger Bürgerschaftswahl einen grünen Politiker als seinen Freier bezeichnete, ein Vorwurf, den er später zurücknahm, auf dem die Einspruch-Redaktion aber weiter beharrte. Der Spiegel bezeichnete Einspruch als „TV Volksgerichtshof“.
130 Ausgaben liefen zunächst donnerstags, später dienstags um 22:00 Uhr. Dann hatte Meyer nach insgesamt sechs Jahren (inklusive Der heiße Stuhl) genug von dem Gebrüll und moderierte Die Menschen hinter den Schlagzeilen, Akte und die Nachrichten 18:30.
Bei RTL hatte Meyer bereits die Krawall-Diskussionsrunde Explosiv – Der heiße Stuhl moderiert. Seine neue Sendung beim neuen Sender folgte dem gleichen Konzept, nur nicht mit der Verteilung eine(r) gegen vier, sondern drei gegen drei, die sich in einer Art Kampfarena in der „Kulturbrauerei“ in Berlin Prenzlauer Berg gegenüberstanden und zu kontroversen Themen aufeinander einbrüllen durften. Meyer selbst blieb nicht mehr scheinbar neutral, sondern bezog ebenfalls Stellung. Zum Wort „Einspruch“ gehörte übrigens jedes Mal eine handkantenschlagartige Geste, mit der Meyer auf die Kamera zu oder zwischen die Kontrahenten ging.
Meyer, Erfinder des „Brüllfernsehens“ in Deutschland, hatte zum Start „Deutschlands härtesten TV Streit“ versprochen und gesagt: „Das Wort Talk ist für mich gestrichen.“ Er erwarte auf den Zuschauerrängen „Volksmasse, die tobt“, es gehe um „alles, was uns Deutsche bewegt“. Am 23. April 1992 lud er den damaligen Chef der Republikaner, Franz Schönhuber, in die Sendung, der sich mit Politikern wie Norbert Blüm einen Schreikampf lieferte.
Am 27. August 1992 machte Meyer die ausländerfeindlichen Ausschreitungen in Rostock zum Thema der Live-Sendung. Dazu lud er nicht nur Rostocker Bürger ein, die er mehrmals fragte, wer von ihnen geklatscht habe (als Rechtsradikale dort ein Wohnheim von Vietnamesen in Brand setzten), sondern auch den Hamburger Neonazi Christian Worch, dessen Auftritt allerdings von Autonomen verhindert wurde. Am 29. Oktober 1992 fand eine Sendung mit der Rechts-Rockband Störkraft statt, die durch ein massives Polizeiaufgebot geschützt werden musste und deren Auftritt aus Sicherheitsgründen bereits nachmittags aufgezeichnet wurde, was Meyer in der Sendung allerdings verschwieg.
Nach der Sendung vom 15. Juni 1993 zum Thema rechte Gewalt und der Legitimation von Gegengewalt, bei der ebenfalls Polizei anwesend war, griffen mehrere türkische Teilnehmer der Sendung zwei deutsche Teilnehmer an. Für Aufsehen sorgte auch die Sendung vom 14. September 1993, in der ein minderjähriger, offensichtlich unter Drogen stehender Strichjunge fünf Tage vor der Hamburger Bürgerschaftswahl einen grünen Politiker als seinen Freier bezeichnete, ein Vorwurf, den er später zurücknahm, auf dem die Einspruch-Redaktion aber weiter beharrte. Der Spiegel bezeichnete Einspruch als „TV Volksgerichtshof“.
130 Ausgaben liefen zunächst donnerstags, später dienstags um 22:00 Uhr. Dann hatte Meyer nach insgesamt sechs Jahren (inklusive Der heiße Stuhl) genug von dem Gebrüll und moderierte Die Menschen hinter den Schlagzeilen, Akte und die Nachrichten 18:30.
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