Eine Plattform im Meer, etwas kleiner als ein Handballfeld, rund 20 Meter über dem Meeresspiegel: Das Fürstentum Sealand liegt rund zehn Kilometer vor der englischen Ostküste. Völkerrechtlich gesehen ist es nicht vorhanden. Ein Besuch bei der fürstlichen Familie, Michael Bates und seinen Kindern, sagt das Gegenteil. 1942 wird die Festung auf dem Meer verankert, zur Luftabwehr gegen die deutschen Angreifer, 1966 wird sie von Roy Bates, einem Ex-Major der Army und Radiopiraten, besetzt. „Britain’s Better Music Station“ nennt er seinen Sender
und Sealand seinen Staat. In den Anfangsjahren wehrte sich Roy Bates resolut gegen Versuche, ihn zu vertreiben. Einmal stand er wegen Schüssen gegen die Marine vor einem englischen Gericht. Das Urteil: „nicht zuständig“ für Gewässer außerhalb Englands. Seitdem herrscht „Waffenstillstand“ zwischen dem Fürstentum und dem Vereinigten Königreich. Der größte Feind ist mittlerweile – der Rost. Doch Sealand bleibt Sealand: Eine windkraftbetriebene Utopie mit eigener Hymne und Sympathisanten in aller Welt. (Text: ZDF.kultur)