Folge 167

  • Folge 167

    30 Min.
    In der nächsten Ausgabe von „Druckfrisch“ am Sonntag, 1. November 2020, um 23:35 Uhr im Ersten trifft Denis Scheck zwei Schriftsteller, die ungewöhnliche Geschichten aus ihrer Heimat erzählen: Christoph Peters und Hallgrímur Helgason.
    Christoph Peters: Dorfroman:
    Bei Kalkar am Niederrhein steht eine der größten Investitionsruinen des letzten Jahrhunderts: der „Schnelle Brüter“, Symbol der naiv-optimistischen Atompolitik vor Tschernobyl, Symbol aber auch des Widerstands der Anti-AKW-Bewegung. Unweit des Reaktors, der nie ans Netz ging, ist Christoph Peters aufgewachsen. In seinem „Dorfroman“, der geprägt ist von den eigenen Erlebnissen, erstehen die 70-er Jahre wieder auf: die konservativen Eltern, die sich vom Kraftwerk Wohlstand erhoffen, der zuerst gutgläubige, dann aufsässige Sohn, die bigotten Kirchenvertreter und der Bauer, der sich mit den protestierenden Studenten solidarisiert. Peters schildert jene Jahre mal ganz unmittelbar, mal wählt er die heutige Perspektive – und damit rückt er die alten Kämpfe und Krämpfe, Hoffnungen und Enttäuschungen in ein neues Licht. Leicht und doch tief erzählt dieser Roman, wie ein junger Mann, ein Dorf, ein ganzes Land aufbricht in eine Welt, die unsere Gegenwart ist.
    Hallgrímur Helgason: 60 Kilo
    Sonnenschein:
    Ein ungewöhnlicher Titel für einen isländischen Roman! Dort im hohen Norden vermutet man eher graue Tage und endlose Nächte. Und in der Tat ist es dunkel und kalt, als der Bauer Eilífur Gudmundson an einem Heiligabend seinen zweijährigen Sohn als einzigen Überlebenden aus dem zugeschneiten Gehöft retten kann. Mit der Geschichte des Jungen, der Gestur heißt, also Gast, erzählt Hallgrímur Helgason, einer der originellsten isländischen Autoren, auch die Geschichte seines Landes. Ein Dorf an der Nordküste wird zum Schauplatz schrecklicher und wundervoller Ereignisse.
    Fischfänger und Frachtschiffe bringen Wohlstand, Träume und Illusionen in das trostlose Kaff, das sich im Lauf der Jahrzehnte in einen modernen Industriestandort verwandelt. Helgasons Buch ist aber keine einfache Chronik; er entwirft eine Welt voller Schönheit und Absurdität, macht aus der historischen Erzählung fast einen Schelmenroman und erinnert mit seinem ironischen Stil immer wieder daran, dass er, der Schriftsteller, es ist, der die Figuren durch das Helldunkel dieser faszinierenden Insel navigiert.
    Denis Scheck empfiehlt: Heinrich Steinfests neuen Roman „Der Chauffeur“.
    Und wie immer gibt es den kritischen Blick auf die „Spiegel“-Bestsellerliste (diesmal: Bellestristik). (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.11.2020Das Erste

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So 08.11.2020
22:50–23:20
22:50–
So 08.11.2020
12:30–13:00
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So 01.11.2020
23:35–00:05
23:35–
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