Folge 6

  • 6. Das Geschäft mit den Flüchtlingen

    Folge 6
    Vermieter, die das Geschäft ihres Lebens machen, Handyanbieter die SIM-Karten verschenken, um ganz neue Kundensegmente zu erschließen, Caterer, die über saftige Umsatzzuwächse jubilieren. Es gibt viele, die von Migration und Flüchtlingskrise profitieren. Doch nicht immer geht es dabei fair und legal zu. Ein Geschäft zu machen ist das eine – aber wo kippt die Profitgier in schamlose Ausnutzung der Not und in Wucher? „DokThema“ deckt skrupellose Geschäfte mit der Not von Migranten auf, forscht nach korrupten Allianzen und prangert die Politik an, die statt effektiv Kontrolle auszuüben, das Geschäft indirekt fördert.
    Das Truderinger Elendshaus machte seinerzeit Schlagzeilen: viel zu viele Bewohner auf viel zu engem Raum, unter katastrophalen hygienischen Bedingungen und zu unverschämten Preisen. Das Haus wurde schließlich aufgelöst, die Bewohner in andere Unterkünfte einquartiert. Dieser Vermieter wurde zur Rechenschaft gezogen.. Andere nicht. Eine referatsübergreifende Arbeitsgruppe der Stadt München zum Thema prekäres Wohnen wollte deshalb bereits im Dezember 2014 handeln und forderte ein schlagkräftigeres Wohnungsaufsichtsgesetz. Die Gesetzesinitiative wurde aber vom Landtag
    abgelehnt.
    Die Flüchtlingskrise eröffnet mittlerweile skrupellosen Geschäftemachern noch weitere Geschäftsfelder. Und oft sind es genau dieselben Leute, die dahinter stecken. Inzwischen gibt es Großprojekte in privater Hand, die nicht nur Betten für Flüchtlinge stellen, sondern auch gleich die gesamte Betreuung übernehmen. Den Zuschlag für solche Projekte bekommen aber, monieren Kritiker, nicht immer die, die die beste Qualität garantieren, sondern wer das billigste Angebot bietet. Die Genehmigung seitens der Kommune geht meist über sogenannte Schnellverfahren. Pro Asyl spricht daher sogar von einer „unheiligen Allianz“ zwischen Betreibern und Kommunen.
    Doch nicht nur auf kommunaler Ebene gibt es Versäumnisse und Allianzen. Im Herbst 2015 ist, „um die Sogwirkung“ zu verringern, eine Verschärfung des Asylgesetzes vom Bund verabschiedet worden, das die Versorgung durch Sachleistung statt Geldpauschalen wieder einführte. Doch kein Bundesland wollte bisher von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Die Begründung: zu bürokratisch und zu teuer. Nur in Bayern wird die Pauschale präferiert. Ein Sonderweg, der ein Vielfaches pro Kopf kosten wird, aber das Geschäft mit der Not nur noch befeuert. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.06.2016BR Fernsehen

Sendetermine

Mi 01.06.2016
22:00–22:45
22:00–
NEU
Füge BR Story kostenlos zu deinem Feed hinzu, um keine Neuigkeit zur Serie zu verpassen.
Alle Neuigkeiten zu BR Story und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Reviews & Kommentare

    Erinnerungs-Service per E-Mail

    TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn BR Story online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

    Folge zurückFolge weiter

    Auch interessant…