Der Vater, 78 Jahre alt, ist dement und kann nicht mehr sprechen, die Mutter, 72 Jahre alt, ist halbseitig gelähmt und sitzt seit einer Hirnblutung vor sechs Jahren im Rollstuhl. Es sind die Eltern von Filmautor Benedikt Fischer. Sie brauchen Hilfe, verdienen Mitgefühl – aber kann man sie „ehren“? Wie? Wozu? Und was heißt eigentlich „ehren“? Ist das noch zeitgemäß? Früher waren Eltern unantastbar, heute ist das anders: Die Frage, ob Eltern es verdienen, „geehrt“ zu werden – wie es einst die Bibel gefordert hat -, ist kein Tabu mehr. Doch
die eigenen Eltern auf den Prüfstand zu stellen ist eine heikle Angelegenheit. Darf man das? Ist es vielleicht sogar notwendig, um die eigene Familiengeschichte und damit auch sich selbst besser zu begreifen? Das vierte biblische Gebot, seine Eltern zu „ehren“, wird zum Ausgangspunkt einer biografischen Zeitreise, die Zusammenhänge spürbar werden lässt zwischen Verfall und langsamem Sterben sowie dem eigenen Erwachsenwerden. Mit dieser Geschichte über die „Ehre der Eltern“ setzt der Hessische Rundfunk seine zehnteilige Fernsehreihe „Die Zehn Gebote“ fort. (Text: hr)