Papa wohnt nicht in Frankfurt, da schläft er nur – und zählt die Tage und Stunden, bis er wieder nach Hause zu seiner Familie in Sachsen fahren kann. Seit sieben Jahren arbeitet Maik Ludat in Frankfurt als S-Bahn-Fahrer, weil es in seiner Heimat in Ostdeutschland keine Arbeit mehr für ihn gab. Seit sieben Jahren sieht er Mutter, Frau und seine beiden Töchter nur noch an Wochenenden – und auch nur dann, wenn sein Dienstplan es ihm erlaubt. Als Übergangslösung einst gedacht, wurde die Pendlerei
längst zur Routine. Umso mehr freuen sich alle auf das bisschen gemeinsame Zeit, das sie zusammen verbringen dürfen, wenn der Papa zu Hause ist. Doch die Erwartungen sind hoch, und in der Woche häuft sich zu Hause einiges an. So wird die knappe gemeinsame Zeit immer wertvoller – aber eben auch immer anfälliger und fragiler. Mit dieser Geschichte, die für die Lebenssituation mancher Familien steht, setzt der Hessische Rundfunk seine zehnteilige Fernsehreihe „Die Zehn Gebote“ fort. (Text: hr)