Diese „Spur der Ahnen“ führt ins Chemnitz der 20er- und 30er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. In jener Zeit eine wohlhabende Stadt, weltweit bekannt für ihre Maschinenbau- und Textilindustrie. Mit Hilfe der MDR-Sendereihe „Die Spur der Ahnen“ möchte Liane Breuer in Chemnitz das Geheimnis um ihren unbekannten Großvater lüften. Jahrzehntelang wurde in ihrer Familie über ihn nicht gesprochen. Seine Existenz schien ein unangenehmes Familiengeheimnis zu sein, eine Schande für die ganze Familie. Erst auf dem Sterbebett lüftete die Großmutter von Liane Breuer dieses Geheimnis. Mit ihrer Enkelin sprach sie über jenen Mann,
mit dem sie in den 20er-Jahren eine leidenschaftliche Affäre hatte. Herbert Berger hieß er, erfährt Liane, in jener Zeit soll er ein reicher Textilfabrikant in Chemnitz, dem sogenannten sächsischen Manchester, gewesen sein. Mit der Kutsche habe er sie immer von zu Hause abgeholt und durch Chemnitz gefahren. Ein Mann aus den besten Kreisen der Stadt, ein wohlhabender Jude. Eine Christin und ein Jude – eine Verbindung, die in jener Zeit nicht sein durfte. Die beiden mussten sich trennen und das obwohl Lianes Großmutter ein Kind von ihrem Herbert erwartete. Die beiden haben sich nie wiedergesehen. (Text: mdr)