Es gibt Menschen, mit denen möchten viele verwandt sein – große Erfinder, Adlige, berühmte Schauspieler. Doch es gibt auch diejenigen, mit denen niemand verwandt sein will. Adolf Hitler ist so einer. Henry Hammitzsch aus Dresden hat den dunklen Verdacht, genau mit diesem Menschen verwandt zu sein. Er ist Elektrofachverkäufer und ein lebensfroher Mann. Aber Henry weiß, dass seine Familie ein dunkles Geheimnis hat. Sein Großvater soll einen direkten Draht in Hitlers Reichskanzlei gehabt haben, heißt es. Ein Freund des Führers? Am Ende noch ein Verwandter? Der Großvater hat den Krieg nicht überlebt und wird in der Familie totgeschwiegen. Henry Hammitzsch hat einen düsteren
Verdacht – und der hängt mit seinem Nachnamen zusammen. In Henrys Heimatstadt Dresden war der Name Hammitzsch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wohl bekannt. Das lag an Martin Hammitzsch, der als Erbauer der so genannten Tabakmoschee Yenidze zur besten Gesellschaft gehörte. Das änderte sich auch nicht, als Martin Hammitzsch mit über 60 Jahren noch einmal heiratete. Im Gegenteil, denn seine Ehefrau hieß Angela Raubal – sie war die Halbschwester, Haushälterin und Vertraute von Adolf Hitler. Henry ahnt nichts Gutes. Kann es sein, dass sein Großvater ein Sohn dieses Martin Hammitzsch gewesen ist? Das würde bedeuten, er selbst wäre mit Hitler verwandt – und sein Sohn auch. (Text: mdr)