Die Bayreuther Straße – Hoffnung, Hunger und Hartz IV

Als Streetworker im Einsatz – auch bei Hunger Die Bayreuther Straße in Ludwigshafen gehört zum städtischen Einweisungsgebiet. Wer von Obdachlosigkeit bedroht ist, zieht hier ein. Manche bleiben nur ein paar Monate, andere ein Leben lang. Doch auch hier gibt es Hoffnung – auch hier leben glückliche Menschen. Viele Bewohner*innen der Bayreuther Straße sagen: „Wir leben gerne hier“. Diese Kontraste machen die Bayreuther Straße zu einem einzigartigen Wohngebiet. Patricia (52) bezieht Hartz IV und verdient sich monatlich mit einem Mini-Job etwas dazu.
Doch in diesem Monat ist das Geld mehr als knapp. Bereits zur Mitte des Monats sind Patricias Portemonnaie und der Kühlschrank leer. Neuigkeiten bei Danny (41) und Nicole (34): Per Gerichtsbeschluss wurde die Pflegschaft für ihre drei Kinder aufgehoben. Theoretisch dürften sie somit

nach Hause, doch das Jugendamt muss der Rückführung in die Familie noch zustimmen. Da Nicole mit dem vierten Kind schwanger ist und Bettruhe halten muss, bleibt das Aufräumen nun an Danny hängen. Sozialarbeiter Robert Azari versucht, ihn bei seinem Vorhaben zu unterstützen.
Miroslawa (64) und Pasquale (74) sind vor zwei Monaten aus der Bayreuther Straße ausgezogen. Feuchtigkeit und Schimmel verschlechterten den Gesundheitszustand des lungenkranken Pasquale rapide. In der neuen Wohnung können sie nun endlich neu starten. Markus (47) lebt gemeinsam mit seinen Kindern Dominik (24) und Nadine (22) in der Bayreuther Straße. Er hatte vor sieben Monaten einen Schlaganfall und braucht jetzt dringend einen Reha-Platz. Bis dahin kann er nur für kurze Zeit allein bleiben und ist auf die Unterstützung seiner Kinder angewiesen. (Text: SWR)