Deutsche Lebensläufe Staffel 4, Folge 2: Carl Zuckmayer
Staffel 4, Folge 2
20. Carl Zuckmayer
Staffel 4, Folge 2 (45 Min.)
„Ich habe eine Schwäche für die Deutschen, auch für ihre Fehler“ bekennt Carl Zuckmayer in seiner Autobiografie „Als wärs ein Stück von mir“, die 1966 erschien und sofort ein Bestseller wurde. Zuckmayers Menschenbild beruht auf Versöhnung, sein Optimismus auf Lebensfreude. Dafür wurde er während des Zweiten Weltkrieges gerade von deutschen Emigranten angefeindet. Mit Erika Mann stritt er öffentlich, den Vorwurf der Kollektivschuld der Deutschen lehnte er
vehement ab, die generelle Langzeitstrafung eines Volkes passte nicht in sein Menschenbild. Das gängige Bild von Carl Zuckmayer beruht bis heute auf einer einseitigen Einschätzung: der glückliche Exilant, der unpolitische Dramatiker. Dabei hat kaum einer so unter dem Verlust seiner Heimat und der Zerstörung Deutschlands gelitten. Und kaum einer hat sich nach Ende des Krieges derart engagiert für die Deutschen eingesetzt – das erzählt Simone Reuters Film. (Text: SWR)