Der Südwesten von oben Staffel 2, Folge 1: Die Pfalz
Staffel 2, Folge 1
4. Die Pfalz
Staffel 2, Folge 1 (45 Min.)
Der Filmemacher Peter Bardehle und sein Team haben sich vorgenommen, in der Landschaft wie in einem Buch zu lesen – und zwar aus der Vogelperspektive. Mit der Cineflex, der modernsten Helikopter-Kamera der Welt, erkunden sie den deutschen Südwesten und erzielen auf ihrer Reise visuelle Reize, die das scheinbar Bekannte neu und überraschend erscheinen lassen. Die Landschaften, Städte und Dörfer der drei Großregionen Pfalz, Saarland und Rheinland werden in einem neuen Dreiteiler der Serie der „Südwesten von oben“ ausschließlich aus der Luft porträtiert. Gedreht wurden die Helikopterbilder unter Regie eines Schwaben (Peter Bardehle) von einem Pfälzer (Kameramann Klaus Stuhl aus Alzey) in einem badischen Filmhubschrauber (Heli AG aus Denzlingen bei Freiburg). Die Firma HD Skycam in Alzey hat sich auf Luftbilder mit Cineflex-Technik spezialisiert, zusammen mit den Filmpiloten Heiner Börger aus Frankfurt und Andreas Bernhardt aus Freiburg. Die ursprünglich von der CIA entwickelte Cineflex-Technologie ermöglicht 360-Grad-Aufnahmen und gestochen scharfe HD-Bilder. Die Kamera ist an der Nase des Helikopters befestigt. Aus 600 Metern sind wackelfreie Zooms möglich, als würde der Helikopter nur wenige Meter an den Motiven vorbei fliegen. So präsentiert die SWR-Reihe „Der Südwesten von oben“ spektakuläre Bildstrecken. Der Wald, der Rhein und der Wein – diese drei Dinge prägen nicht nur die zentralen Landschaften der Pfalz, sondern verraten auch viel über ihre Seele. Von der „deutschen Toskana“
ist oft die Rede. Die Pfalz braucht diesen Vergleich, dank ihrer Topographie und ihrer Traditionen, nicht zu fürchten. Seinen historischen Aufstieg erlebte das heutige Saarland nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1871. Bergwerke und Stahlhütten zogen immer mehr Menschen an die Saar. Die Bodenschätze machten das Land aber auch zu einer begehrten Beute. Noch weit in die 1950er-Jahre hinein war die junge Bundesrepublik für die Saarländer Ausland; ihre Währung war der alte Franc. Erst 1956 wurde die saarländische Staatszugehörigkeit abgeschafft und im Januar 1957 erfolgte der Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland. So gesehen fand die „erste deutsche Einheit“ im Westen statt. Die Film-Reise durch das kleinste der deutschen Flächenbundesländer führt diese Brüche und historischen Spuren vor Augen. „Rheinländer“ – diese Bezeichnung wird so selbstverständlich benutzt wie man von einem Bayern oder einem Sachsen spricht, obwohl das Rheinland nicht fest definiert ist. Den Grund lieferten ausgerechnet die Preußen, denn sie errichteten 1822 ihre „Rheinprovinz“. Doch die Rheinländer waren widerspenstig. Sie glaubten katholisch und nicht protestantisch, feierten lieber als zu marschieren und bewahrten sich ihren republikanischen Geist. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die preußische Rheinprovinz geteilt. Der nördliche Teil wurde dem neuen Land Nordrhein-Westfalen zugeschlagen, der südliche dem neuen Bundesland Rheinland-Pfalz. Dort liegt der Mittelrhein mit seinen Tälern, Burgen und dem Kulturerbe der deutschen Romantik. (Text: SWR)