Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

    • Alternativtitel: Quelle des Lebens
    Folge 1 (45 Min.)
    Der Sambesi stürzt mehr als 100 Meter über die Viktoria-Fälle in die Tiefe. – Bild: NDR/​WDR/​ORF
    Der Sambesi stürzt mehr als 100 Meter über die Viktoria-Fälle in die Tiefe.
    Die spektakulären Viktoriafälle locken alljährlich unzählige Besucher an. Doch der Fluss, der sie speist, ist über weite Strecken nahezu unbekannt: Der Sambesi. Noch nie zuvor ist der mächtige Strom so umfassend portraitiert worden wie in der zweiteiligen Naturdokumentation des österreichischen Naturfilmers Michael Schlamberger. Der Sambesi durchfließt die prächtigsten Ökosysteme des schwarzen Kontinents und erlaubt einen Blick auf alle klassischen afrikanischen Tierarten. Als viertlängster Fluss Afrikas erstreckt er sich über fast 2.600 Kilometer und durchfließt sechs Staaten.
    Der erste Teil der Folge begleitet ihn über die ersten 1.000 Kilometer von der Quelle bis zu den Viktoriafällen. Auf seiner langen Reise pumpt der Sambesi unablässig Lebenskraft in die südliche Hälfte des afrikanischen Kontinents und bestimmt das Schicksal von Milliarden Existenzen. Dabei beginnt er seinen Weg ganz unscheinbar, versteckt im Dickicht bewaldeter Hügel im Nordwesten Sambias. Als schmales Rinnsal durchströmt er unauffällig die Grenzwälder Sambias und des Kongo.
    Erst in Angola öffnet sich die Landschaft an seinen Ufern. In dem dortigen Mosaik aus Savanne und Wald leben Riesen-Rappenantilopen. Sie galten lange Zeit als ausgestorben, erst 2004 wurden sie in Angola wiederentdeckt. Doch diese nur noch 250 Tiere sind die letzten ihrer Art. Einige hundert Kilometer von seiner Quelle entfernt hat sich der Sambesi, gespeist von zahlreichen Nebenflüssen, bereits zu einem stattlichen Fluss entwickelt und kehrt in großen Kurven von Angola nach Sambia zurück. Hunderte von Büffeln, die gegen Ende der Trockenzeit anderswo weit und breit kein anderes Wasser finden, versammeln sich an seinen Ufern.
    Immer wenn im November schließlich am Flussoberlauf heftige Regenfälle niedergehen, schwillt der Strom gewaltig an. Dann starten etwa 200 Kilometer entfernt riesige Gnuherden zu einer der größten Tierwanderungen Afrikas. Ihr Ziel ist der vom Sambesi überschwemmte Liuwa Nationalpark in Sambia. Wenn sie dort ihren Nachwuchs zur Welt bringen, beginnt für die dort lebenden Hyänenclans eine Zeit des Überflusses. Während der Regenzeit nimmt der Fluss eine völlig neue Gestalt an.
    Die Erde kann kein Wasser mehr aufnehmen, doch vom Oberlauf kommen unablässig zusätzliche Wassermassen hinzu. An manchen Stellen erreicht der Fluss jetzt eine Breite von mehr als 25 Kilometer. Die Graslandschaft verwandelt sich in eine Seenplatte und lockt unzählige Vögel an. Das ansässige Volk der Losi muss seine Dörfer für viele Wochen verlassen. Viele Fische finden in den überfluteten Hütten perfekte Verstecke für ihre Eiablage und tummeln sich über den einstigen Ackerflächen rund um die Dörfer.
    Doch wenig später ist die Zeit des Überflusses vorbei, und von Woche zu Woche weicht das Wasser wieder zurück. Etwas weiter flussabwärts vereinigt sich der Sambesi mit dem Chobe-Fluss, der einzigen ständigen Wasserquelle in einer sonst völlig ausgedörrten Landschaft. Bis zu 120.000 Elefanten kommen hier zusammen – mehr als irgendwo sonst auf der Welt. Weiter Richtung Osten verlässt der Sambesi das flache, offene Land und erreicht eine Landschaft, die vor Jahrmillionen von Vulkanausbrüchen zernarbt wurde.
    Die Felsspalten und Basaltrisse in seinem Bett verändern den Charakter des Sambesi. Der mächtige Fluss verwandelt sich in ein aufgewühltes Wildwasser. Mehr als einhundert Meter stürzt es über die Viktoria-Fälle in die Tiefe. In der Minute rasen 550 Millionen Kubikmeter Wasser über den Felsabriss. Hier an den Viktoriafällen wird der Fluss zu einem der spektakulärsten Naturwunder der Welt und stellt erneut seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis. Auch auf seinem weiteren Weg bis zur Mündung, den die zweite Folge der Naturdokumentation zeigt, wird er nicht weniger überraschend sein. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 02.01.2013arte
    • Alternativtitel: Die große Flut
    Folge 2 (45 Min.)
    Luftaufnahme – Sambesi.
    Die spektakulären Viktoriafälle locken alljährlich unzählige Besucher an. Doch der Fluss, der sie speist, ist über weite Strecken nahezu unbekannt: der Sambesi. Als viertlängster Fluss Afrikas erstreckt er sich über fast 2.600 Kilometer und durchfließt sechs Staaten. Der zweite Teil der Miniserie begleitet ihn von den Viktoriafällen im Grenzland von Sambia und Simbabwe bis an die Küste von Mosambik, wo er sich mit dem Indischen Ozean vereinigt. Im Wechsel von Trocken- und Regenzeit verändert er ständig sein Gesicht, wird vom dünnen Rinnsal zum riesigen Überschwemmungsgebiet.
    Doch 1.000 Kilometern von seiner Quelle im Hochland von Sambia entfernt vollzieht er seine wohl faszinierendste Verwandlung. An der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe erreicht er eine Landschaft, die vor Jahrmillionen von Vulkanausbrüchen zernarbt wurde. Der mächtige Fluss wird zu einem aufgewühlten Wildwasser. Mehr als einhundert Meter stürzt es über die Viktoria-Fälle in die Tiefe. Bis zu 550 Millionen Kubikmeter Wasser in der Minute rasen über den Felsabriss.
    Tief hat sich der Fluss in das Vulkangestein eingegraben und bildet eine 160 Kilometer lange Schlucht. Ganze Kolonien Scharlachspinte bauen Nisthöhlen in die Wände, Löwen lauern durstigen Wasserbüffeln auf, und im Wasser fühlen sich Flusspferde wohl. Sie gehören zu den häufigsten Großtieren entlang des Flusses. In weiten Teilen bestimmen Wetter und Landschaft hauptsächlich den Charakter des Sambesi. Unterhalb der Viktoriafälle allerdings kamen Mitte des letzten Jahrhunderts andere Mächte ins Spiel.
    1959 wurde die Kariba-Talsperre fertiggestellt. Der Kariba-Stausee ist mit einer Länge von 220 Kilometern der zweitgrößte künstliche See der Welt. Unterhalb des großen Damms werden die Ebenen, die Mana Pools, von Hand geflutet. Diese Wasserstellen sind ein Treffpunkt für viele Tiere, darunter die seltensten Raubtiere des Schwarzen Kontinents: Afrikanische Wildhunde. Nur das dominante Paar bekommt Nachwuchs; die übrigen Tiere des Rudels sind in der Regel Brüder des Rüden und Schwestern der Hündin.
    Von weit her kommen auch Elefanten aus den ausgetrockneten Savannenwäldern zu den Mana Pools. Auf dem Höhepunkt der Trockenzeit wird die Nahrungssuche für die gewaltigen Tiere immer schwieriger. 200–300 Kilogramm müssen sie pro Tag fressen. Auf seinem letzten Teil der Reise, in Mosambik, nimmt der Sambesi Kurs Richtung Südost. Bevor er auf den Indischen Ozean trifft, verästelt sich der Fluss in ein riesiges Delta aus Mangrovensümpfen mit großen und kleinen Kanälen.
    Der Bullenhai ist als eines von ganz wenigen Tieren in der Lage, zwischen den Welten aus Salz- und Süßwasser zu pendeln. Vor dem Bau des Kariba Damms wanderten einige Exemplare bis 1.000 Kilometer den Fluss hinauf. Wie der Rest von Afrika war auch der Sambesi in den vergangenen 100 Jahren großen Veränderungen durch den Menschen unterworfen. Seinen gewaltigen Einfluss auf die Lebensrhythmen seiner Anrainer aber hat der wilde Strom des schwarzen Kontinents bis heute nicht verloren. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 03.01.2013arte
    alternativer Folgentitel: "Die große Flut"

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