Der Mississippi – Amerikas Lebensader Folge 2: Die große Flut
Folge 2
Die große Flut
Folge 2 (45 Min.)
Der Winter 2011 bringt ungewöhnlich viel Schnee in den Norden der USA. Der Mississippi ist zugefroren, eine dicke Schneeschicht bedeckt das Land. Als die Temperaturen steigen, führen unzählige Bäche und Flüsse dem großen Strom Schmelzwasser aus einem riesigen Einzugsgebiet zu. Stauwehre und Schleusen, Dämme und Deiche zeigen keine Wirkung mehr. Der Fluss tritt über seine Ufer – eine Jahrhundertflut steht bevor. Als im Frühjahr Rekordregenfälle noch mehr Wasser bringen, ist aus dem kleinen Flüsschen eine endlos scheinende Wasserlandschaft geworden. Wer in den Baumwipfeln lebt, ist jetzt im Vorteil. Gleithörnchen gehören zu den wenigen Säugern, die sich in die Luft gewagt haben. Sie rudern mit Armen und Beinen und breiten dabei ihre Flughaut aus und überbrücken so bis zu 80 Meter.
In gut 15 Metern Höhe erblicken in einer verlassenen Spechthöhle kleine Brautenten das Licht der Welt. Einen Tag später sind sie bereit, ihren Unterschlupf für immer zu verlassen. Mit glucksenden Rufen lockt sie die Mutter, bis ein Küken nach dem anderen den Sprung in die Tiefe wagt. Bei Cairo im Bundesstaat Illinois mündet der Ohio in den Mississippi und steuert gewaltige Wassermassen bei. Der Pegel des Mississippi steigt auf unglaubliche 19 Meter. Die schützenden Dämme sind gebrochen. Im Schlamm vieler Bäche und Flüsse bereiten sich Eintagsfliegen auf ihren großen Tag vor. Sie schlüpfen in Massen und überziehen das Land bereits nach Stunden mit ihren sterbenden Körpern – ein Festmahl für viele andere Tiere. Im Bundesstaat Tennessee zeigt sich ein weiteres Massenphänomen. (Text: ARD)