Der Mississippi – Amerikas Lebensader Folge 1: Der wilde Norden
Folge 1
Der wilde Norden
Folge 1 (45 Min.)
Im Herbst 2010 führte der Mississippi bereits mehr Wasser als üblich. Der Sommer war ungewöhnlich nass. Der Fluss ist bis an den Rand gefüllt, als er etwa 170 Kilometer von der Quelle entfernt in den Lake Winnibigoshish fließt. Für kurze Zeit verwandelt sich der Mississippi in ein Paradies für Tausende Wasservögel, die vom immer kälter werdenden Norden in südliche Regionen ziehen. Im Minnesota treffen sie auf einen der größten Überwinterungsplätze des Nationalvogels der USA – den Weißkopfseeadler. In waghalsigen Flugmanövern pflücken sich die mächtigen Greifvögel ein Blässhuhn nach dem nächsten aus den Fluten. Gut 200 Kilometer weiter südlich lebt der Rotluchs. Die schöne Wildkatze wird nur gut doppelt so groß wie Hauskatzen. Und ähnlich wie die
Hauskatze ist sie eine hervorragende Jägerin. Im mittlerweile hohen Schnee haben selbst perfekt Haken schlagende Baumwollschwanzkaninchen keine Chance, ihr zu entkommen. In den Wäldern Minnesotas haben dank strengen Schutzes Wölfe überlebt. Einst stark bejagt, sind es heute wieder gut 3.000 Exemplare. Schlechte Nachrichten für den behäbigen Baumstachler – auch wenn er sich als „lebendes Nadelkissen“ fühlt – einem erfahrenden Wolf kann er nichts entgegensetzen. Der Mississippi ist in dickem Eis erstarrt wie selten zuvor. Der zugefrorene Fluss ist ein tragfähiger Wanderweg geworden – für Weißwedelhirsche etwa, oder Koyoten. Der große Strom lässt sich nun sogar mit schweren Schneemobilen gefahrlos befahren. Die Männer bereiten einen besonderen Fischzug vor. (Text: ARD)