Fernsehfilm in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Bereits bei seiner Geburt haftet Rando Beggerow ein zweifacher Makel an. Zum einen wird er als dritter Sohn in die Familie des Schweinediebs Alex Beggerow hineingeboren, zum anderen ist er die Frucht eines Seitensprungs seiner Mutter Dorothea, während der Vater seine Haftstrafe verbüßte. Später erklärt man Rando schuldig am Tod seines Ziehvaters, der in einer schlammigen Kiesgrube ums Leben kommt, als er Rando vor dem Ertrinken rettet. Im Lichte der Ideologie der neuen Herrenmenschen gewinnen der tragische Unfall und die Gerüchte, die sich seit jeher um die Herkunft des Jungen ranken, eine unheilschwere Dimension.
    Aber allen Anfeindungen zum Trotz hängt Dorothea Beggerow besonders an dem eigenwilligen, intelligenten Kind. Ihn will sie nicht fürs Vaterland opfern, nachdem der Älteste gefallen ist und der Mittlere vermisst wird. Sie beschafft Rando und seinem unzertrennlichen Freund Oskar Molkenthin zwei begehrte Schlosserlehrstellen. Zwischen der instruktiven Härte des Lehrmeisters Karl Reddevitz und den erotischen Unterweisungen der Ziegeleibesitzergattin Sieglinde Engelhardt reifen Rando und Oskar zu Männern.
    Nach ihrer freiwilligen Meldung zur Luftwaffe werden sie in verschiedenen Fliegerhorsten beim Bodenpersonal eingesetzt. Hier gerät Rando ausgerechnet an den Ehemann der freizügigen Sieglinde, Fliegeroffizier Hagen Engelhardt. Beim Probeflug in einer von Rando gewarteten Maschine brennt das Triebwerk, und Rando katapultiert Engelhardt, der ihm mit dem Kriegsgericht droht, via Bombenschacht in die Tiefe, während es ihn mit dem defekten Flugzeug hinter die feindlichen Linien und in russische Gefangenschaft verschlägt. (Text: mdr)
  • Folge 2
    Tatendurstig kehrt der junge Schlosser Rando aus russischer Kriegsgefangenschaft heim. Hier hat sich manches verändert, die alte und die neue Zeit liegen im Widerstreit miteinander. Randos einstiger Lehrmeister Karl Reddevitz steht der SED-Ortsparteigruppe vor, der außerdem Randos Freund Oskar Molkenthin und die sinnliche Sieglinde Engelhardt angehören. Rando wird einer von ihnen und erlangt den Ruf eines Helden, als ihm bei der Reparatur eines rostigen Traktors aus Vorkriegszeiten das provisorische Schweißgerät um die Ohren fliegt.
    Noch im Krankenhaus macht ihm Sieglindes Tochter Hannelore einen Heiratsantrag. Die Eroberung der lichten Zukunft in einem besseren Deutschland hält für den Einzelnen jedoch auch schmerzliche Erfahrungen bereit, wenn nämlich das individuelle Schicksal gerade zufällig von der offiziellen Parteilinie abweicht. Sieglinde Engelhardt zieht, betroffen vom Selbstmord ihres Mannes, des strammen Fliegeroffiziers und früheren Ziegeleibesitzers Hagen Engelhardt, in den Westen, wo sie rührselige Zeitungsartikel über die menschenunwürdigen Zustände im anderen Teil des Landes verbreitet.
    Ihre Tochter Hannelore bleibt bei ihrem Mann Rando, obwohl sie es bei ihren bayerischen Verwandten leichter haben könnte und die neue Zeit anscheinend keine Verwendung für jemanden ihrer Herkunft hat. Rando dagegen wird mit seinem Freund Oskar von der Partei in Gestalt des Karl Reddevitz ohne große Umschweife zum Studium delegiert. Die Universitätsleitung zieht Rando schließlich für die Taten seiner Schwiegermutter zur Rechenschaft und verlangt die Scheidung von seiner Frau. (Text: mdr)

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