Das Grüne Band Europas Folge 2: Von Deutschland bis nach Kroatien
Folge 2
2. Von Deutschland bis nach Kroatien(De l’Allemagne à la Croatie)
Folge 2 (45 Min.)
Initiator von Grünes Band Europa war der deutsche Naturschützer Kai Frobel. Er wuchs in Oberfranken nahe der innerdeutschen Grenze auf und beobachtete als Jugendlicher in den 1970er Jahren, wie sich die Natur entlang der Föritz zwischen Bayern und Thüringen frei entfalten konnte. Während Deutschland 1989 die Wiedervereinigung feierte, präsentierte Kai seine Erkenntnisse vor zahlreichen Naturschützern. Die Idee eines deutschen, ja eines europäischen Schutzgebietes war geboren. Zwischen Österreich und der Tschechischen Republik sucht der Naturfotograf Josef Limberger an den Ufern der Maltsch nach Spuren einer Tierart, die zu einem Symbol für das Grüne Band geworden ist: die Bekassine, auch Sumpfschnepfe genannt. Der Watvogel ist ein wichtiger Bioindikator für die Qualität der Sumpfgebiete, die durch intensive Landwirtschaft und rasante Verstädterung zunehmend bedroht sind. Der gewundene Lauf der Drau zwischen Kroatien und Ungarn ist ein weiterer wichtiger Abschnitt des Grünen Bands. An Bord seines Bootes beobachtet Darko Grlica eine der größten Uferschwalben-Kolonien Europas. Die Vögel nisten ausschließlich an den sandigen Ufern dieses Flusses. Die
einst durch den Eisernen Vorhang geschützten Flussbiotope leiden heute verstärkt unter dem Gewässerausbau. Darko setzt daher große Hoffnung in das Grüne Band. Im tschechischen Nationalpark Šumava ist der Böhmerwald an der Grenze zu Deutschland Schauplatz eines ehrgeizigen europäischen Programms zur Revitalisierung der Moore. Ivana Bufkova koordiniert die Neugestaltung der Parzellen. An dem Projekt nehmen Experten und Freiwillige teil. Ziel ist es, den Wasserlauf zu renaturieren und dadurch die Feuchtgebiete wiederzubeleben, die für das hiesige Ökosystem unabdingbar sind. Das Thayatal ist ein Paradies der Artenvielfalt. In seinen Wäldern hat die Wildkatze Zuflucht gefunden, die man in Österreich für ausgestorben hielt. Hier fühlt sie sich sicher, im Schutz zweier großer Nationalparks: des österreichischen Thayatals und des benachbarten tschechischen Nationalparks Podyjí. Im Dreiländereck Österreich-Slowakei-Ungarn setzt sich der Ornithologe Rainer Raab seit über einem Jahrzehnt für den Schutz einer gefährdeten Vogelart ein: Die Großtrappe zählt zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Welt. Dank der Zusammenarbeit der drei Länder nimmt ihr Bestand nun wieder zu. (Text: arte)
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