„Wir haben den Krieg gewonnen. Die Revolution fängt erst an.“ Mit diesen Worten kommentierte Che Guevara den Sieg seiner Truppen in Kuba, der im ersten Teil der Filmbiografie geschildert wurde. Die Erzählung des zweiten Teils setzt 1966 ein. Aufgrund politischer Konflikte mit Fidel Castro hat Che seine sämtlichen Ämter in der kubanischen Regierung niedergelegt. Er will seinen Worten Taten folgen lassen und seine Idee von der Weltrevolution in Bolivien fortsetzen. Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe bewaffneter Kämpfer, darunter auch die deutschstämmige Tamara Bunke, versucht der Commandante seine strategischen Erfahrungen aus Kuba auf Bolivien zu übertragen. Aber der Plan geht nicht auf. Anders als in Kuba gelingt es den selbsternannten Befreiern diesmal nicht, die Bevölkerung für ihre Sache zu gewinnen. Zudem hat Che nicht mit der massiven Unterstützung der bolivianischen Armee durch die Amerikaner gerechnet. Durch sein Asthmaleiden gesundheitlich angeschlagen, führt er einen Dschungelkampf an, bei dem die ohnehin wenigen Gefolgsleute immer weiter dezimiert werden. Andere Guerilleros
desertieren. Je aussichtsloser die Situation wird, desto eigenwilliger und herrischer gibt sich der geschwächte Commandante. Trotz aller Rückschläge glaubt er noch immer an einen Sieg. Aber seine Tage sind gezählt: Im Oktober 1967 fällt er nach einem Feuergefecht dem bolivianischem Militär und dem amerikanischen CIA in die Hände. „Che (2): Guerilla“ schildert den tragischen Niedergang und das Ende des legendären Revolutionsführers Che Guevara. Regisseur Steven Soderbergh zeigt das Scheitern der bolivianischen Aktion in ausgebleichten Bildern, die Stimmung wirkt zunehmend bedrückend. Zeichnete der erste Teil von Soderberghs meisterhafter Filmbiografie noch eine Heldenfigur, so wird diese im zweiten in ein kritischeres Licht gerückt. Hauptdarsteller Benicio del Toro, beim Filmfestival in Cannes als Bester Schauspieler ausgezeichnet, macht den Wandel der Titelfigur vom strahlenden Sieger zum brütenden Einzelgänger eindrucksvoll deutlich. In einer Nebenrolle ist Franka Potente als deutschstämmige Revolutionärin zu sehen. Am 9. Oktober 1967 wurde Ernesto Che Guevara im Dschungel Boliviens von Militärs erschossen. (Text: rbb)
Deutsche TV-PremiereSo. 01.07.2012Das ErsteOriginal-TV-PremiereDo. 30.12.2010SF 1