2009 findet Susanna Filbinger 60 Notizbücher im Freiburger Haus der Eltern. Es sind die Tagebücher von Hans Filbinger. Über 70 Jahre hat er seine Gedanken aufgeschrieben, keiner in der Familie hat es geahnt. Für Susanna Filbinger sind sie der Anfang, sich mit der eigenen Geschichte und der ihres Vaters auseinanderzusetzen. Der Politiker Hans Filbinger wird 1966 Ministerpräsident in Baden-Württemberg. Konfrontiert mit seiner Vergangenheit als Marinerichter in der NS-Zeit, wo er an Todesurteilen beteiligt war, tritt er 1978 zurück: „Das war für mich ein Albtraum. Ich hatte gehofft, dass das nicht passieren würde“, bekennt sie. „Kein weißes Blatt. Eine Vater-Tochter-Biografie“ ist ein sehr persönliches Buch, eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ihres Vaters und seinem Verhältnis zum Nationalsozialismus und für Susanna Filbinger „ein wichtiger Schritt in Richtung Verstehen, jenseits von Rechtfertigung und Verurteilung“. Es ist zugleich ein Buch über ihr eigenes Leben und darüber, was es heißt, eine Filbinger zu sein. Susanna Filbinger-Riggert ist die älteste Tochter von Hans Filbinger, dem
früheren Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg. Sie ist Unternehmensberaterin und hat viele Jahre im Ausland gelebt. Reisen gehört sozusagen bei ihm zum Beruf. Zwölf Lesungen im Monat sind keine Seltenheit für Hellmuth Karasek und so kann er viel berichten: Phantastisches, Skurriles, Erschreckendes und ganz Banales wie, dass es schlecht sei, mit neuen Schuhen zu verreisen oder die guten Socken zu vergessen: „Als einigermaßen bekannter Autor muss man mit allem rechnen“, stellt er fest. Seine literarische Lesereise „Auf Reisen. Wie ich mir Deutschland erlesen habe“ führt uns quer durch die Republik und ist zugleich eine Erinnerungsreise in die eigene Vergangenheit von der allerersten Lesung, über seine Freundschaft mit Rudolf Augstein bis hin zum BSE-Skandal. Am Ende stellt Karasek fest: „Das Schönste an Lesungen ist das anschließende Signieren.“ Hellmuth Karasek leitete über 20 Jahre lang das Kulturressort des „Spiegel“. Er war Mitglied im „Literarischen Quartett“ und schreibt heute u. a. für „Die Welt“. Der Journalist und Schriftsteller veröffentlichte mehrere Sachbücher und Romane wie etwa „Das Magazin“. (Text: SWR)