In dieser Ausgabe stellt der Moderator wieder seine Favoriten vor. Gäste in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz sind dieses Mal der Journalist Thomas Kielinger und der Historiker Götz Aly. „Die britische Königin ist ein Perpetuum mobile aus Disziplin und Treue: pflichtbewusst, uneitel, frei von Allüren. Eine Ausnahmeerscheinung“, so beschreibt Thomas Kielinger Queen Elisabeth. 85 Jahre alt ist sie in diesem Jahr geworden. 2012 feiert sie ihr diamantenes Thronjubiläum. Sie ist die Konstante auf der Insel, zwölf Premierminister hat sie erlebt: „Man glaubt die Queen zu kennen, wie ein vertrautes Stück des nationalen Mobiliars“, bemerkt der Autor. Thomas Kielinger zeichnet in seinem Porträt das Bild einer Frau, die schon von Geburt an im öffentlichen Rampenlicht steht und eingesperrt in ihren goldenen Käfig auf nur eines vorbereitet wird: Königin zu sein. In den langen Jahren ihrer Herrschaft erfährt sie Hochs und Tiefs, Enttäuschungen und Skandale bis hin zum Tod von Prinzessin Diana. Was für eine Persönlichkeit ist die Queen? Wie ist ihre Rolle im Königreich heute? Welchen politischen Einfluss hat sie? Thomas Kielinger geht diesen Fragen nach und stellt fest: England „ist jung und alt zugleich, cool und antik, modern und anhänglich unmodern in Bezug auf das entscheidende Symbol seiner Dauer – die Monarchie. Thomas Kielinger ist Journalist und berichtet seit 1998 für „Die Welt“ aus London. Den Orden eines Honorary Officer of the British Empire(OBE)
hat er 1995 erhalten. Von 1985 bis 1994 war er Chefredakteur des Rheinischen Merkurs. „Warum ermordeten Deutsche sechs Millionen Männer, Frauen und Kinder, und das aus einem einzigen Grund: weil sie Juden waren? Wie war das möglich?“ Das bleibt für Götz Aly die Frage aller Fragen. In seinem neuen Buch „Warum die Deutschen? warum die Juden?“ geht es um die Entstehung des Holocaust zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Aly hat nur Quellen aus der Zeit vor dem Nationalsozialismus benutzt, „also niemanden der das Ende kennt. Man muss ja aus der Zeit heraus argumentieren. Das Phänomen beschreiben, ohne den Erklärungs- und Differenzierungszwang, den man nach 45 haben musste.“ Neid und Missgunst sind für ihn dabei zentrale Motive, die letztendlich zum Rassenhass und zum Holocaust führten. Die Ursache sieht er im gesellschaftlichen Aufstieg der deutschen Juden seit 1800. Sie interessieren sich für Bildung und wissen die Chancen der Moderne zu nutzen. Sie werden Kaufleute, Unternehmer, Ärzte oder Rechtsanwälte. Ein großer Teil der Gesellschaft dagegen ist verzagt und ängstlich, kann lange nicht Schritt halten, fühlt sich auch materiell unterlegen. Die Wurzeln des Antisemitismus reichen für Aly tief in die deutsche Gesellschaft hinein. Götz Aly ist Historiker und beschäftigt sich seit langem mit dem Nationalsozialismus, weitgehend außerhalb des etablierten Wissenschaftsbetriebs. Götz Aly lebt und arbeitet in Berlin und gehört unter anderem dem Stiftungsrat des Berliner Jüdischen Museums an. (Text: SWR)
Deutsche TV-PremiereDo. 27.10.2011SWR Fernsehen
Sendetermine
Do. 27.10.2011 NEU
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