Auf eine Melange mit Musalek Folge 13: Die Gegenwart íst kein Punkt – zur Sozialästhetik der Zeit
Folge 13
13. Die Gegenwart íst kein Punkt – zur Sozialästhetik der Zeit
Folge 13
Um sich dem spannenden, aber auch komplexen Thema „Zeit“ zu widmen, lohnt sich ein Blick auf die Begrifflichkeiten der alten Griechen, die zwei Bezeichnungen für die Zeit kannten: Chronos und Kairos. Der griechische Gott Chronos, Vater des Zeus, steht für lange Zeitabschnitte. Kairos hingegen, der jüngste Sohn des Zeus, ist der Gott des rechten Augenblicks. Chronos ist beschränkt, Kairos ist dimensionslos. Mal „rast“ die Zeit, mal vergeht sie wie in Zeitlupe. Ein zweiter Ansatzpunkt ist die subjektive und objektive Zeitwahrnehmung. Der Übergang von einer durch die Natur geprägten Zeit hin zu einer Zeit, die
von der Uhr bestimmt wird, ist fließend. Die exakt messbare Zeit ist das Maß aller Dinge geworden. Die subjektive Zeitmessung hingegen wird individuell als schnell oder langsam empfunden und bezieht sich meistens auf die Gegenwart. Denn der richtige Augenblick ist flüchtig. Der Psychiater und Psychotherapeut Prof. Dr. Michael Musalek widmet sich dem Thema aus dem Blickwinkel der Sozialästhetik und psychischen Gesundheit. Moderiert wird der Abend von Haimo Godler (Ö1), der auch die Fragen des Publikums stellt. Schicken Sie uns Ihre Fragen zum Thema per E-Mail oder via Facebook (Text: ORF)