1. Teil 1
46 Min.November 1945. Deutschland liegt in Trümmern. Nürnberg, die Stadt der Reichsparteitage der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), ist nach Ende des Zweiten Weltkriegs zu mehr als 90 Prozent zerstört. Und doch beginnt inmitten dieser trostlosen Kulisse „der Prozess des Jahrhunderts“. Erstmals werden führende Vertreter des NS-Regimes für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. Journalisten aus aller Welt berichten: Über 300 Reporter, Schriftsteller und Fotografen kommen nach Nürnberg. Die US-Armee bringt sie am Stadtrand im Schloss Faber-Castell unter. Mit dabei: die US-Journalistin Martha Gellhorn, aber auch Zeitzeugen wie Elsa Triolet, John dos Passos, Erika Mann, Ilya Ehrenburg und Joseph Kessel.
Ihre Berichte geben sensible Einblicke in einen der bedeutendsten Gerichtsprozesse und stellen die Weichen für eine neue Weltordnung. Die Dokumentation greift auf reiches Archivmaterial zurück. Die Schilderungen aus so unterschiedlichen Blickwinkeln stellen ein eindrucksvolles Dokument dieses „Jahrhundertprozesses“ dar. Erstmals wurden Politiker und Militärs persönlich zur Verantwortung gezogen und mit ihrer individuellen Schuld konfrontiert. Die Verhandlung vor dem Internationalen Militärgerichtshof war Wegbereiter für den heutigen Internationalen Strafgerichtshof im niederländischen Den Haag. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 18.11.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 11.11.2025 arte.tv 2. Teil 2
48 Min.Die ersten Nürnberger Prozesse gestalten sich langwierig und ziehen sich bis ins Frühjahr 1946. Die Beweisaufnahme im Verfahren gegen die verantwortlichen Militärs und Politiker des NS-Regimes bringt die monströsen Gräueltaten der Nationalsozialisten ans Licht. Die im Schloss Faber-Castell untergebrachten Journalisten werden langsam ungeduldig: Wie lange soll es noch dauern, bis endlich Recht gesprochen wird? Zur gleichen Zeit wächst die Rivalität zwischen den Westmächten und der Sowjetunion. Die Kriegsverbrecher müssen verurteilt werden, doch die Spannungen zwischen den einstigen Verbündeten sind erste Anzeichen des Kalten Krieges und machen die Verhandlung zu einem Wettlauf gegen die Zeit.
Die Berichte und Analysen der Journalistinnen und Journalisten sowie Schriftstellerinnen und Schriftsteller dokumentieren einen Wendepunkt der Weltgeschichte. Neben diesem Prozess gegen die „Hauptkriegsverbrecher“ in Nürnberg gab es zwölf weitere Prozesse, die sogenannten „Nachfolgeprozesse“. Im Hauptkriegsverbrecherprozess klagten die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs (USA, Großbritannien, Sowjetunion und Frankreich) 24 Personen und sechs Organisationen vor dem „International Military Tribunal“ (IMT) in Nürnberg an.
Er dauerte vom 20. November 1945 bis zum 1. Oktober 1946 und endete mit zahlreichen Todesurteilen. Kriegsverbrecher wie Adolf Hitler, Joseph Goebbels, Hermann Göring oder Heinrich Himmler hatten sich ihrer Bestrafung jedoch zuvor durch Selbstmord entzogen, andere konnten untertauchen und flüchten. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 18.11.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 11.11.2025 arte.tv