ARTE Reportage Folge 33: Togo: Tramadol, Schmerzmittel und Droge / Mexiko: Benzin klauen zum Überleben
Folge 33
Togo: Tramadol, Schmerzmittel und Droge / Mexiko: Benzin klauen zum Überleben
Folge 33 (52 Min.)
(1): Togo: Tramadol, Schmerzmittel und Droge Das Opioid Tramadol wurde zu einer Alltagsdroge in Togo und anderen afrikanischen Ländern. Viele Menschen in Togo wollen mit Tramadol ihren harten Alltag besser bewältigen, ihre Müdigkeit überwinden und sich leistungsstärker fühlen. Das ist natürlich ein Irrtum, denn bei längerem Gebrauch werden sie abhängig davon, die Dosen immer höher und die Auswirkungen auf ihre Gesundheit lebensgefährlich. Ein für die Händler sehr lukrativer Schwarzmarkt bedient die Bedürfnisse der Süchtigen – seit ein paar Jahren breitet sich der Tramadol-Missbrauch immer mehr aus, in ganz Afrika. (2): Mexiko: Benzin klauen zum Überleben Viele Menschen in Mexiko zapfen die Pipelines der Ölgesellschaften an, aus purer Not … Die Wirtschaftskrise zwingt offensichtlich viele Menschen in Mexiko dazu, die
Pipelines der großen Ölgesellschaften heimlich anzuzapfen, um das Benzin dann auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Als am 18. Januar eine solche Zapfstelle im Bundesstaat Hidalgo explodierte, starben 135 Menschen in den Flammen. Trotz dieser Gefahren haben sich dort richtige Familienunternehmen entwickelt: Die Bauen bohren die Leitungen unter ihren Feldern an und lagern das Benzin, um es später zu verkaufen. Kinder passen auf, dass das keiner entdeckt und pfeifen Alarm bei jeder verdächtigen Bewegung. Gesteuert wird das alles natürlich von den Kartellen, die mit Pipeline-Bohren und Benzin-Klau im großen Maßstab inzwischen noch mehr verdienen als mit dem Drogenhandel – und die örtliche Polizei schließt gerne die Augen, denn sie verdient daran mit. Jedes Jahr verliert Mexico 3 Milliarden Dollar durch das illegale Geschäft mit dem Benzin. (Text: arte)