ARTE Reportage Folge 43: Mexiko: „La Bestia“ / Syrien: Rojava stellt Frauen gleich
Folge 43
Mexiko: „La Bestia“ / Syrien: Rojava stellt Frauen gleich
Folge 43 (52 Min.)
(1): Mexiko: „La Bestia“ 400.000 Frauen, Männer und Kinder fliehen jedes Jahr vor Gewaltkriminalität und Armut aus Honduras, Guatemala und El Salvador in Richtung USA. Allein durch Mexiko müssen sie 2.500 Kilometer reisen – das schnellste, illegale, aber auch das gefährlichste Verkehrsmittel ist ein Güterzug. Zehntausende klettern jährlich heimlich auf die Dächer der Waggons und riskieren dabei ihr Leben auf „La Bestia“, der Bestie: Tagsüber brennt die Sonne auf die Wagendächer, nachts ist es bitterkalt; wer einschläft, der riskiert den Sturz vom Waggon unter die Räder; am Rand der Bahnstrecke lauern kriminelle Banden auf Beute: Sie rauben die Migranten aus, zwingen die Jugendlichen in ihre Banden und die Frauen in die Prostitution.Die ARTE-Reporter begleiteten sechs Freunde aus Honduras, Chele, Zompopo, Conejo, Profeta, Monkey und Picho, auf ihrer illegalen Reise quer durch Mexiko auf den Dächern der Bestie. Sie sprangen auf in Palenque im Süden Mexicos und reisten über mehrere Wochen bis nach Chihuahua, die Wüste an der
Grenze der USA. Nicht alle kamen durch. (2): Syrien: Rojava stellt Frauen gleich Diese Region, bekannt unter dem Namen Rojava, auf Deutsch auch Westkurdistan, zeichnet sich vor allem auch aus durch ihren sogenannten „Gesellschaftsvertrag“: Darin vereinbart sind die Gleichberechtigung der Frauen, die Religionsfreiheit und das Verbot der Todesstrafe. Das ist eine erstaunliche Entwicklung in einer feindlichen Umgebung, zwischen der politisch in der Kurdenfrage aggressiven Türkei, der wiederauferstehenden Diktatur in Syrien und den anderen Gesellschaften des Nahen Ostens, die sich eher durch eine Ablehnung dieser Prinzipien auszeichnen. Allerdings spielt Rojava mit seinem Gesellschaftsvertrag keine Rolle bei den Verhandlungen über die mögliche Zukunft Syriens. Und die internationale Gemeinschaft, die die Kurden bei ihrem Kampf gegen den IS unterstützte, sie hat die de facto Autonomie der Demokratischen Föderation Nordsyrien bis heute nicht offiziell anerkannt. Rojava erstreckt sich immerhin über ein gutes Drittel des syrischen Territoriums. (Text: arte)