Folge 11

  • Libanon: Solange noch die Zedern duften /​ Mongolei: Vom Segen und Fluch der Kohle

    Folge 11 (52 Min.)
    (1): Libanon: Solange noch die Zedern duften
    Die Zeder, als grüne Silhouette auf der Fahne, ist das identitätsstiftende, aber gefährdete Symbol des Libanon. In diesen Tagen erscheint die Zeder im Libanon im gleichen Maße gefährdet wie das Land. Das Land rutscht seit der Explosion im Hafen von Beirut im August 2020 wirtschaftlich immer tiefer in den Abgrund. Die Bäume sind Opfer des Klimawandels und der Wirtschaftskrise: Die einen fällen sie illegal aus Not, und die anderen illegal aus purer Gewinnsucht. Früher bedeckten Wälder nicht nur mit Zedern die Berge des Libanon und regulierten das Klima in der ganzen Region.
    Heute stehen sie nur noch auf 13% der Gesamtfläche des kleinen Landes. Trotz der politischen und wirtschaftlichen Krise, trotz der Abwertung des libanesischen Pfunds, trotz des Hungers und des Fehlens einer Umweltpolitik setzen sich aber ein paar Menschen dafür ein, Zedern als Zeichen der Hoffnung und des Widerstands zu pflanzen. Dr. Youssef Tawk, Arzt und Leiter des kleinen Krankenhauses im Dorf Charre, hat sich einer Mission verschrieben, die nach dem Bürgerkrieg unmöglich schien: der Wiederaufforstung der trockenen Hänge in der Nähe seines Heimatdorfes.
    (2): Mongolei: Vom Segen und Fluch der Kohle
    Die Förderung der Kohle brachte den Wohlstand in die Mongolei – aber ihr Segen wird allmählich zu einem Fluch. Seit 20 Jahren befeuern die Förderung und der Export der Kohle die Wirtschaft in der
    Mongolei, dank der Kohle wuchsen neue Städte in den Himmel: Die Hauptstadt Ulan Bator etwa entwickelt sich rasant. In der Wüste Gobi, zehn Autostunden von Ulan Bator entfernt, sind Männer wie Altan Tsog stolz darauf, die größten Kohlereserven der Welt auszubeuten. Die Tavan Tolgoi-Mine steht auf über 7 Milliarden Tonnen Kohle, ausbeutbar im Tagebau.
    Aber Altan Tsog hat auch eine Tochter, sie ist zwei Jahre alt, und sie leidet an einer Herzkrankheit. Nach Ansicht der Ärzte ist der Kohlestaub schuld daran. Er schwebt überall und immer in der Luft. Laut einer aktuellen UNICEF-Studie hat sich die Zahl der Lungenerkrankungen in der Mongolei in den letzten zehn Jahren fast verdreifacht. Lungenentzündungen sind mittlerweile die häufigste Todesursache bei Kindern unter fünf Jahren. Kinder, die in kohlebeheizten Jurten aufwachsen, haben eine um 40% geringere Atemkapazität als der Durchschnitt ihrer Altersgenossen.
    In Ulan Bator, wo mehr als die Hälfte der mongolischen Bevölkerung lebt, ist der Himmel schwarz vom Kohlerauch der Öfen, die Luft dick, klebrig und mit Rußflocken gesättigt. Dort messen sie Rekordwerte für die Luftverschmutzung. Die Regierung hat das Problem erkannt und wenigstens die Verwendung der schmutzigen Rohkohle verboten. Die Mongolei ist jedoch wirtschaftlich zu sehr von der Kohle abhängig: Das Land hat nicht die Mittel, um eine echte Umweltpolitik zu betreiben. Und so wird der Segen allmählich zu einem Fluch … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.03.2023arteDeutsche Online-PremiereFr 17.03.2023arte.tv

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Fr 24.03.2023
06:15–07:10
06:15–
Sa 18.03.2023
17:25–18:20
17:25–
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