ARTE Reportage Folge 10: Philippinen: Eltern missbrauchen Kinder online / Gabun: Die Jäger der tödlichen Viren
Folge 10
Philippinen: Eltern missbrauchen Kinder online / Gabun: Die Jäger der tödlichen Viren
Folge 10 (52 Min.)
(1): Philippinen: Eltern missbrauchen Kinder online Diwa, elf Jahre alt, ist eines von Tausenden Opfern eines Verbrechens, das in Europa kaum bekannt ist, auf den Philippinen aber schlimme Folgen hat. Sie wurde von ihren Eltern live im Internet vergewaltigt, die dafür von ausländischen Pädokriminellen bezahlt wurden. Die Pandemie und die daraus folgenden Lockdowns verschärften die Not vieler Menschen, weil sie ihre Arbeit verloren: Die Skupellosigkeit mancher Eltern und die Gier der Pädokriminellen führte auf den Philippinen dazu, dass dort Väter und Mütter ihre Kinder im Internet als Sexobjekte zur Vergewaltigung anboten. Diwa, 11 Jahre, erzählt über ihre Eltern und deren Kunden in Europa: „Ich war ihr Favorit, weil ich ein Mädchen bin … Man sagte mir, dass es nicht lange dauern würde. Ich wurde erpresst. Wenn ich nicht tat, was sie verlangten, würden sie mich nackt vor die Tür setzen.“ Anhand von Dokumenten aus den laufenden Ermittlungen haben ARTE-Reporter einen Schweizer und einen Briten identifizieren können, die Geld dafür zahlten, um Eltern beim Missbrauch ihrer Kinder online zuschauen zu dürfen. Dies geschah nicht im Darkweb, und sie brauchten dafür auch keine Kryptowährung. Alles findet auf Facebook statt, über
Geldtransferdienste, die zu den beliebtesten der Welt gehören. Und die Nachfrage der Pädokriminellen ist seit dem Ende der Pandemie nicht gesunken. Diwa, ihr jüngerer Bruder und ihr kleiner Cousin leben heute unter dem Schutz der NGO PREDA in der Region Olongapo, westlich der Hauptstadt Manila. Gründer von PREDA ist der 79-jährige Pater Shay Cullen, der seit einem halben Jahrhundert hier lebt. Diese investigative Reportage entstand in Zusammenarbeit mit der Tageszeitung Le Monde. (2): Gabun: Die Jäger der tödlichen Viren Im Osten Gabuns suchen Wissenschaftler im zweitgrößten Regenwald der Welt die nächsten „zoonotischen“ Viren. Wie HIV, Ebola oder SARS-CoV-2 könnten eines Tages neue „zoonotische“ Viren oder auch Bakterien von einem Säugetier auf den Menschen übergehen und Pandemien auslösen, die weitaus schlimmer wären als Covid-19. Einige Wissenschaftler suchen gefährliche Erreger auf Menschenaffen oder auf Nagetieren. Andere dringen tief ein in die Höhlen im Dschungel, um dort Proben von Fledermäusen zu nehmen, die viele Krankheitserreger tragen können. In Gabun gehören nun auch die einfachen Jäger in den Dörfern zum Team der Wissenschaftler. Forscher und Jäger arbeiten Hand in Hand beim Aufspüren neuer gefährlicher Viren auf wilden Tieren. Die Zukunft unserer Gesundheit entscheidet sich auch im Kongobecken.
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