ARTE Reportage Folge 9: Ukraine: Propaganda gegen wahre Nachrichten / Ukraine: Der Widerstand in den Dörfern / Ukraine: Geschichte einer Demokratie / Russland: Die Nein sagen zum Krieg / Moldawien: Die Furcht vor dem russischen Bären
Folge 9
Ukraine: Propaganda gegen wahre Nachrichten / Ukraine: Der Widerstand in den Dörfern / Ukraine: Geschichte einer Demokratie / Russland: Die Nein sagen zum Krieg / Moldawien: Die Furcht vor dem russischen Bären
Folge 9 (52 Min.)
(1): Ukraine: Propaganda gegen wahre Nachrichten Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst: Ukrainische Reporter versuchen, die russische Propaganda zu entlarven. Wie berichtet man in einem Krieg, wenn der Angreifer übermächtig erscheint? Ein Krieg um die Wahrheit tobt in den Medien zwischen der Ukraine und Russland: Um der russischen Propaganda etwas entgegenzusetzen, übersetzen ukrainische Zeitungen ihre Artikel auch auf Russisch. Sie bemühen sich auf diese Weise, auch der Desinformation der Öffentlichkeit in Russland entgegenzuwirken. (2): Ukraine: Alle im Widerstand Die Ukrainer wehren sich mit allen verfügbaren Kräften gegen den Überfall der Russen, auch auf dem Land. Überall in der Ukraine mobilisieren sich die Ukrainer im Widerstand gegen den Agressor aus Russland, in den Städten und auf dem Land: Großmütter kochen Ravioli für die Männer an der Front, Metallarbeiter schweißen Panzersperren, und Studenten konstruieren Katapulte für Molotowcocktails. Mehrere Tage lang folgte ein ARTE-Team den Menschen in den Dörfern der Region Lviv, die fest dazu entschlossen sind, ihr Land und ihre Freiheit zu verteidigen. (3): Ukraine: Geschichte einer Demokratie Der Überfall Russlands bedroht die Träume vieler Ukrainer von Menschenrechten, Freiheit und Demokratie. Der Majdan-Platz im Zentrum von Kiew ist der Platz der Demokratie für die Ukrainer: Hier begann 2004 ihre erste demokratische Revolution nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Fall der Sowjetunion. Im Winter 2013/14 drängten die Ukrainer von hier aus ihre korrupte Regierung aus dem Amt und begründeten damit auch ihre Annäherung an die
EU. Und hier droht die kurze demokratische Geschichte der Ukraine nun unter russischen Panzerketten zermalmt zu werden. (4): Russland: Die Nein sagen zum Krieg Es gehört viel Mut dazu, heute in Putins Russland öffentlich gegen den Krieg in der Ukraine zu demonstrieren. Innerhalb von nur zwei Tagen unterschrieben 750.000 Russinnen und Russen eine Petition gegen den Krieg in der Ukraine auf der Website change.org. An vorderster Front der Presse steht die Nowaja Gaseta, die sich traute, das von Putin verbotene Wort „Krieg“ auf ihrer Titelseite zu schreiben. Junge Blogger demonstrierten in Moskau gegen den Krieg an der Gedenkstätte des Putin-Gegners Boris Nemzow. Sie alle riskieren, verhaftet zu werden, so wie schon hunderte russische Demonstranten und Kriegsgegner in den letzten Tagen. Manche halten es nicht mehr aus und planen ihre Ausreise aus Putins Russland. Nur wohin? (5): Moldawien: Die Furcht vor dem russischen Bären Nach dem Überfall der russischen Armee flohen tausende Ukrainer in die Nachbarländer, auch nach Moldawien. Seit Tagen kommen immer mehr ukrainische Flüchtlinge in das benachbarte Moldawien. Das kleine Land liegt zwischen Rumänien und der Ukraine, früher einmal gehörte es zur Sowjetunion, seit 1991 ist es unabhängig und eher in Richtung EU orientiert. Allerdings fürchten viele Moldawier nun, dass ihr Land als nächstes auf Putins Liste von wieder einzugliedernden Staaten stehen könnte. Trotzdem erfüllt die kleine Republik ihre humanitäre Pflicht, obwohl sie eines der ärmsten Länder Europas ist: 41.000 Ukrainerinnen und Ukrainer nahmen sie alleine in den ersten vier Tagen auf. (Text: arte)