ARTE Re: Folge 1071: Rückkehr der wilden Riesen – Sind Wisente in Rumänien willkommen?
Folge 1071
Rückkehr der wilden Riesen – Sind Wisente in Rumänien willkommen?
Folge 1071 (32 Min.)
1790 wurde in Rumänien der letzte wilde Wisent geschossen. Anfang des 20. Jahrhunderts waren die größten Landsäugetiere Europas auf dem gesamten Kontinent ausgerottet. Weltweit gab es nur noch 12 Exemplare, die in Zoos gehalten wurden. Heute versucht man, die Tiere in Auswilderungsprojekten wieder in ihren angestammten Lebensräumen anzusiedeln. In Rumänien gibt es inzwischen wieder mehr als 250 Wisente in freier Wildbahn. Adrian Aldea betreut das Wisent-Projekt der NGO „Conservation Carpathia“. Der Biologe hat seit 2019 fünf Wisent-Herden im Făgăraş-Gebirge angesiedelt. Die Tiere wurden aus Deutschland, Polen, Schweden, Großbritannien und der Slowakei nach Rumänien gebracht. Derzeit bereitet er die Auswilderung der
sechsten Herde vor. Ein aufwendiges Unterfangen: Die Tiere müssen mehrere Wochen in Quarantäne verbringen, um dann monatelang in Eingewöhnungsgehegen die Fähigkeiten zum Überleben in der Wildnis zu erlernen. Denn die meisten Wisente stammen nach wie vor aus Wildparks, in denen sie gefüttert wurden. Einmal in die Freiheit entlassen, werden alle Herden digital überwacht. Neun Kälber wurden bisher in der Wildnis geboren, sechs überlebten. Landwirt Nicolae Duicu lebt in Banat im Südwesten Rumäniens. Auch hier wurden Wisente ausgewildert. Doch die Tiere kommen auf der Suche nach Nahrung in die Dörfer. Duicu haben sie vierzig Obstbäume und das Kartoffelfeld zerstört: ein immenser Schaden für den Bauern. (Text: arte)