Terrorangst, Ausnahmezustand, eine zunehmend autoritäre Politik. Gerade die jungen Menschen in der Türkei sind verunsichert. Wie wird sich ihr Leben verändern? Was wird aus ihrer Zukunft? Nirgendwo ist die Verunsicherung so deutlich zu spüren wie in Istanbul, einer Stadt, die lange als hippe, weltoffene Kulturmetropole galt. „7 Tage“-Reporterin Yasemin kennt Istanbul gut, doch noch nie hat sie die Menschen in der Stadt so bedrückt und zerrissen erlebt wie in diesen Tagen. Regierungskritische Istanbuler und Angehörige unterdrückter Minderheiten verlieren zunehmend die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Gleichzeitig leben in Istanbul einige der glühendsten Verehrer von Staatspräsident Erdogan. Um diese Unterschiede zu begreifen, ziehen die NDR
Autorinnen Yasemin Ergin und Katharina Willinger sieben Tage und Nächte lang durch unterschiedlichste Bezirke. Denn Istanbuls Stadtteile stehen für verschiedene Lebensformen, für verschiedene gesellschaftliche und kulturelle Ausrichtungen. In Kadiköy, einem kosmopolitischen Viertel auf der asiatischen Seite der Stadt, treffen die Autorinnen junge, Europa zugewandte Istanbuler, deren Hoffnung auf ein freies Leben schwindet. In Fatih, einem der konservativsten Bezirke der Stadt, lernen sie Menschen kennen, die bereit wären, für ihr Land zu sterben. Und in Gazi, einer Hochburg des politischen Widerstandes in Istanbul, sind die beiden Filmemacherinnen mit jungen Leuten unterwegs, für die politische Unruhen seit ihrer Kindheit zum Alltag gehören. (Text: NDR)