Folge 72

  • Mainzer Zentrum für Kunst und Wissenschaft Cadoro

    Folge 72 (60 Min.)
    Der Bücherfrühling lockt mit einer Fülle toller Neuerscheinungen. Gert Scobel stellt mit den Literaturexpertinnen Barbara Vinken, Sandra Kegel und Katrin Schumacher ausgewählte Romane vor. Lesen war selten so relevant wie heute, und ein gutes Buch hat sicher schon manchem durch die Krise geholfen. Ob es um Fluchtmöglichkeiten geht, um Gegenentwürfe oder um Bewältigungsstrategien wie Humor: „Buchzeit“ hat vorsortiert. Das sind die Neuerscheinungen, die in dieser Sendung besprochen werden:
    Gaustine ist ein Flaneur, der durch die Zeiten reist. In Zürich eröffnet er eine „Klinik für die Vergangenheit“. Jedes Stockwerk ist dort einer anderen Epoche gewidmet. Hier sollen Alzheimerpatientinnen und Patienten in der Zeit leben, in der sie sich am besten orientieren und geborgen fühlen können. Doch plötzlich interessieren sich auch immer mehr Gesunde für die Einrichtung – offensichtlich, um sich vor den Schrecken der Gegenwart zurückzuziehen. Georgi Gospodinov ist der große Erzähler Bulgariens. Sein Roman „Zeitzuflucht“ wurde mit dem „Premio Strega Europeo“ ausgezeichnet.
    1976: Im Mai und im September erschüttern zwei schwere Erdbeben die italienische Region Friaul-Julisch Venetien. Sie dauern nur wenige Sekunden an, aber Tausende Menschen sterben, andere
    verlieren ihre Häuser, sind traumatisiert. In „Rombo“ lässt die Autorin Esther Kinsky sieben Bergbewohner davon erzählen, wie sie die Katastrophe erlebt haben und wie sie sich in ihre Erinnerungen eingeschrieben hat.
    Der Autor Emmanuel Carrère plant, ein heiteres Büchlein über Yoga zu schreiben. Zunächst läuft alles bestens, doch dann wird ein enger Freund bei dem Anschlag auf die Redaktion des Magazins „Charlie Hebdo“ getötet. Kurz darauf wird bei Carrère eine bipolare Störung diagnostiziert. Vier Monate verbringt er in der geschlossenen Psychiatrie und reist dann nach Griechenland. Dort stößt er auf eine Gruppe Entwurzelter ganz anderer Art, auf minderjährige Flüchtlinge. Der Roman „Yoga“ wurde für den „Prix Goncourt“ gehandelt, löste aber wegen seiner autobiografischen Bezüge eine starke Debatte darüber aus, wie viel „Wirklichkeit“ in einem Werk stecken darf.
    William Abelson besitzt zwar einen Doktortitel in Physik, arbeitet aber schon lange in einer trendigen Bar als Barista. Als seine Schwester plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist, schickt sein besorgter Vater ihn nach Hongkong, wo sich seine Schwester angeblich aufhalten soll. Eine Reise, die William Abelsons Leben für immer verändern wird. Der norwegische Autor Jan Kjærstad erzählt davon in seinem Roman „Mr. Woolf“. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.03.20223sat

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So 20.03.2022
18:00–19:00
18:00–
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