305 km Rhein-Geschichten Folge 1: Von Loreley und Luxusbauten
Folge 1
1. Von Loreley und Luxusbauten
Folge 1 (45 Min.)
Der Rhein ist immer für Geschichten gut. Weil er verbindet und trennt, weil er gibt und nimmt. Ein Sehnsuchtsort, aber auch eine bedrohliche Gefahr. Diese Mischung ist es, die Geschichten nur so sprudeln lässt. Durch alle Zeiten. Legendär ist der Rheinkilometer 555 – tapfere Bootsführer sollen hier einst wegen des betörenden Gesangs einer blondgelockten Nixe ihr Leben verloren haben. Tatsächlich kam es an den Felsen der Rheinenge besonders oft zu Unfällen. Die Felsen sind heute gesprengt und die Musik auf dem Loreleyfelsen kommt inzwischen aus den Verstärkern von Hardrockbands. Einige Kilometer weiter erinnert der Drachenfels an die Siegfriedsage, deren Held im Siebengebirge einen Drachen besiegte. Vom Ungeheuer blieb immerhin der Name: Drachenfels. Als Mallorca noch nicht mal ein Geheimtipp war, machte man die Drachenfelsstraße schon zum Ballermann am
Rhein. Am Fuße des berühmten Drachenfelsens, in Rhöndorf, „op de schäl sick“, wohnte einer der berühmtesten Männer Deutschlands. Er fuhr täglich Boot, prostete mit dem Winzer, hatte Riesenstress mit dem Bäcker und machte Bonn zur Bundeshauptstadt. Keine schlechte Bilanz für Konrad Adenauer. Am Rhein ist vieles im Fluss. Wo früher schmuddelige Hafengelände standen, präsentieren sich jetzt Luxuswohnviertel und Ausgehmeilen. Aber die Rheinlage hat auch ihre Tücken. Mehr als einmal ist die Kölner Altstadt von einem gewaltigen Hochwasser geflutet worden. Jedes Mal wurden die Mauern höher gebaut. Am Fluss leben heißt, mit dem Fluss zu leben. Die zweiteilige Dokumentation zeigt in beeindruckenden Aufnahmen das Leben an und mit dem Rhein. Und macht die filmische Reise zu einem Erlebnis voller Geschichten, deren Bilder man nicht vergisst. (Text: WDR)