„Tokyo Vice“: Jake Adelstein hat die Yakuza infiltriert Jake Adelstein ist Investigativjournalist, Privatdetektiv und buddhistischer Priester. Der gebürtige US-Amerikaner berichtete als erster Ausländer zwölf Jahre lang für eine große japanische Tageszeitung über Kriminalfälle. Da er sich auf das Milieu der Yakuza spezialisiert hat, steht er manchmal unter Polizeischutz. 2009 wurde er mit seinem Bestseller „Tokyo Vice“ bekannt, der 2022 als Serie verfilmt wurde. Nach der Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima 2011, einer Leberkrebserkrankung und dem Tod einer engen Freundin beginnt er mit Recherchen zur Verantwortung der Tokyo Electric Power Company und der japanischen Regierung: „Ich habe diese Geschichte nie ruhen lassen. Japans Atommafia und ihr Beharren auf der Wiederinbetriebnahme von Atomkraftwerken sind eine reale Gefahr. Kein Tsunami der Desinformation kann diese Wahrheit jemals verbergen.“ Sein neuestes Buch mit dem Titel „Tokyo Detective“ erscheint am 29. März im Marchialy-Verlag. Jake Adelstein ist heute bei uns im Studio zu
Gast. Atomwaffen: Sind Putins Drohungen noch ernst zu nehmen? Wladimir Putin droht im Konflikt mit der Ukraine erneut mit Atomwaffen. Am Samstag kündigte er an, taktische Raketen in Weißrussland stationieren zu wollen. Während die Ukraine eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats beantragte, reagierte die NATO eher vorsichtig. Bisher wurden die zahlreichen russischen Drohungen nicht in die Tat umgesetzt. Russland verfügt jedoch über das größte Atomwaffenarsenal der Welt, gefolgt von den USA, und der Krieg hat den Abrüstungsprozess zum Stillstand gebracht. Im vergangenen Monat setzte Wladimir Putin Russlands Teilnahme am „New Start“-Vertrag aus, einem bilateralen Abkommen zur Reduzierung strategischer Waffen Moskaus und der USA. Handelt es sich dabei um eine weitere Provokation ohne Folgen? Oder wird eine neue Schwelle überschritten, die zur Eskalation führen könnte? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen. Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)